Hundert Festnahmen bei Protesten von Gelbwesten in Brüssel
Bei den ausgeweiteten Protestkundgebungen der «Gelbwesten» in Brüssel wurden etwa hundert Personen «präventiv» festgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Brüssel demonstrieren heute Samstag mehrere Dutzend «Gelbwesten».
- Als «präventive Massnahmen» wurden etwa hundert Personen festgenommen.
Die Protestkundgebungen der «Gelbwesten» haben sich heute Samstag auf die belgische Hauptstadt Brüssel ausgeweitet. Die Polizei nahm dort nach eigenen Angaben etwa hundert Menschen fest. Bei den Festnahmen handle es sich um «präventive Massnahmen», teilte sie mit. Die Polizei riegelte das Brüsseler Europaviertel ab. Dort haben Institutionen wie die EU-Kommission, der EU-Rat und das EU-Parlament ihren Sitz.
Einem kleinen Teil der Gruppe sei es gelungen, die Barrikade zu durchbrechen. Dabei seien Flaschen und ein Wegweiser auf Polizisten geworfen worden. Diese hätten mit Tränengas reagiert.
Etwa 400 Menschen beteiligten sich demnach an dem Protestzug am Rande des Europaviertels. Einige von ihnen griffen die Polizei mit Wurfgeschossen an. Nach den Festnahmen habe sich die Lage aber schnell beruhigt, erklärte eine Polizeisprecherin. Die Demos führten aber zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in der belgischen Hauptstadt.
Zeitgleich besetzten mehrere Hundert «Gelbwesten» einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Brüsseler EU-Viertel. Die Polizei ging laut den Angaben mit Wasserwerfern gegen die Strassenbesetzer vor.
Blockierte Autobahnen
Nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga gingen «Gelbwesten»-Demonstranten heute Samstag auch in der Region Westflandern auf die Strasse. Sie blockierten demnach bei Rekkem nahe der Grenze zu Frankreich eine Autobahn. Auch auf der Autobahn bei Adinkerke errichteten Aktivisten laut Belga eine Strassensperre.
Die Protestbewegung hat ihren Ursprung in Frankreich, wo die «Gelbwesten» seit Wochen den Rücktritt von Präsident Emmanuel Macron sowie Steuersenkungen, höhere Renten und Löhne fordern. Ende November waren Proteste der «Gelbwesten» in Brüssel in Gewalt umgeschlagen. Zwei Polizeifahrzeuge wurden in Brand gesteckt.