Airbus in Grossbritannien wegen Brexit in Gefahr

Kommt es zwischen Grossbritannien und der EU zu keinem Deal, wird das Eis für Airbus auf der Insel dünn. Es droht der wirtschaftliche Abzug aus dem Land.

Airbus Gruppe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Brexit könnte harte Folgen für Airbus haben.
  • Das Unternehmen befürchtet ein Ende seiner Investitionen auf der Insel.
  • Damit es nicht soweit kommt, muss London mit einem Abkommen aus der EU austreten.

Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus will im Fall eines harten Brexits ohne Abkommen zwischen London und Brüssel seine Investitionen in Grossbritannien überdenken. «Einfach ausgedrückt gefährdet ein Szenario ohne Deal direkt die Zukunft von Airbus im Vereinigten Königreich», erklärte Airbus-Chef Tom Enders in der Nacht zum Freitag.

Falls das Land im März 2019 ohne Deal aus der EU aussteige und damit im kommenden Jahr Binnenmarkt und Zollunion sofort und ohne Übergangsphase verlasse, würde dies laut Airbus zu einer «schweren Störung und Unterbrechung» der Produktion führen. «Dieses Szenario würde Airbus dazu zwingen, seine Investitionen im Vereinigten Königreich und seinen langfristigen Fussabdruck im Land zu überdenken», teilte das Unternehmen mit.

Geordneter Rückzug im Fall der Fälle

Airbus beschäftigt nach eigenen Angaben 14'000 Mitarbeiter an 25 Standorten in Grossbritannien, in seiner britischen Zulieferkette unterstütze es 110'000 Jobs.

In einer Risikobewertung schreibt Airbus, dass ein geordneter Rückzug mit einem Brexit-Abkommen vorzuziehen sei. Die derzeit angedachte Übergangsphase bis Dezember 2020 reiche aber nicht aus, damit EU und Grossbritannien die offenen Fragen regeln können – und auch für Airbus zu kurz sei, um die notwendigen Änderungen in seiner umfangreichen Zulieferkette umzusetzen.