Airlines wollen mit neuen Routen Kondensstreifen vermeiden

Mehrere Airlines optimieren aktuell ihre Flugrouten, um klimaschädliche Kondensstreifen zu vermeiden.

Kondensstreifen über dem Zürcher Uetliberg. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem neuen Verfahren optimieren derzeit mehrere Airlines ihre Flugrouten.
  • Damit wollen die Fluggesellschaften klimaschädliche Kondensstreifen vermeiden.
  • Wissenschaftlich ist nicht erwiesen, ob veränderte Flugrouten dagegen wirklich helfen.

Lange wurden die negativen Klimafolgen von Kondensstreifen bei Flugzeugen unterschätzt. Nun testen mehrere Fluggesellschaften, wie die Mini-Wolken vermieden werden können. An dem «100-Flüge-Programm» nehmen Lufthansa, Condor, Tuifly sowie die Frachtgesellschaften DHL und EAT teil, wie der Branchenverband BDL mitteilte.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Flugsicherung und Eurocontrol könnten Flugrouten optimiert werden, hiess es. Die Flugzeuge vermeiden dann, besonders feuchte und kalte Luftmassen zu durchfliegen.

Hier kondensieren warme Abgase der Triebwerke und bilden kleine Zirruswolken, die die Wärmeabstrahlung der Erde reflektieren und den Treibhauseffekt verstärken. Die Gebiete können über Satelliten lokalisiert werden.

Positiver Effekt hat noch keine wissenschaftliche Grundlage

Offen ist bislang, ob mit dem Umfliegen der teils sehr grossen Luftmassen tatsächlich ein positiver Klimaeffekt erreicht werden kann. Dazu müssen die Klimawirkungen der vermiedenen Kondensstreifen mit dem zusätzlichen CO₂-Ausstoss abgeglichen werden.

Finale Ergebnisse stehen laut BDL noch aus und sollen mit wissenschaftlichen Institutionen ausgewertet werden. Es sei bereits klar, dass zum klimafreundlicheren Fliegen automatisierte Prozesse bei der Flugplanung gehörten.

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«Für uns ist wichtig, dass das ‹100-Flüge-Programm› kein einsames Leuchtturmprojekt ist. Sondern Bestandteil unserer umfangreichen Aktivitäten zur Fortentwicklung klimaneutraler Luftfahrt», betonte BDL-Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow.