Pannen-Firma Skyguide: Fluglotsen verlieren das Vertrauen
Bei der Schweizer Flugsicherungsfirma Skyguide ist es in den letzten Jahren vermehrt zu Pannen gekommen. Ganz zum Unmut der Fluglotsen.
Das Wichtigste in Kürze
- Skyguide ist verantwortlich für die Überwachung des Schweizer Luftraums.
- Doch in den letzten Jahren häuften sich Pannen bei der Flugsicherungsfirma.
- Den Fluglotsten reicht es: Sie haben «das Vertrauen in unsere Systeme verloren».
Die Schweizer Firma Skyguide ist verantwortlich für die Überwachung des Schweizer Luftraumes. Doch seit geraumer Zeit häufen sich Ausfälle der Systemsoftware. Dies kann gar eine Sperrung des Schweizer Luftraumes mit sich ziehen.
So geschehen im Juni des Jahres 2022. Ganze fünf Stunden durfte kein Flugzeug über die Schweiz fliegen. Ein sogenannter «Clear the Sky» (Deutsch: Den Himmel freimachen) wurde ausgerufen – Skyguide musste den Luftraum sperren. Grund war eine Störung bei der Flugsicherungsfirma.
Ähnliches passierte vor rund zwei Wochen. Mitte Februar verlangsamte sich die Überwachungs-Software. Dadurch durften für zehn Minuten keine Flugzeuge über die Startbahnen des Flughafens Zürich rollen.
Den Fluglotsen reicht es
Gravierende Zwischenfälle reihen sich an eine Vielzahl von kleineren Pannen. Die Probleme von Skyguide sind mittlerweile derart ausgeprägt, dass sich die Fluglotsen nun zur Wehr setzen, wie die «Tamedia»-Medien berichten. Denn diese sind angewiesen auf eine zuverlässige Überwachung des Schweizer Luftraumes.
Vor einer Woche haben Vertreter der Fluglotsen-Gewerkschaft «Helvetica» einen Brief an den Skyguide-Chef geschrieben. «Das Betriebspersonal hat das Vertrauen in unsere Systeme verloren», heisse es in diesem. Es herrsche eine Angst vor Systemausfällen. Weiter: «Diese Last können wir nicht länger tolerieren.»
Der Brief ist ein Weckruf an die Pannen-Firma. «Wir wollen jetzt abwarten, wie die Unternehmensleitung auf unseren Brief reagiert», sagt ein Vorstandsmitglied der Gewerkschaft gegenüber den «Tamedia»-Medien.
Bund überwacht Skyguide
Bei Skyguide ist man bemüht, die Ausfälle zu verhindern. Man habe Massnahmen beschlossen und setzte diese um, so ein Sprecher des Unternehmens. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt überwache das Ganze.
Ausserdem wird seit dem letzten gravierenden Ausfall im Februar eine «hochrangige Taskforce» des Bundes eingesetzt. Denn dieser ist gleichzeitig Besitzer und Aufsicht des Unternehmens.