Ärmelkanal-Tragödie: Britische Ministerin verurteilt Schleuserbanden

Ein tödliches Bootsunglück im Ärmelkanal schockiert Grossbritanniens Innenministerin Yvette Cooper. Sie fordert die Zerschlagung von Schleuserbanden.

Grossbritanniens Innenministerin Yvette Cooper nimmt die Machenschaften von Schleuserbanden ins Visier. - keystone

Grossbritanniens Innenministerin Yvette Cooper hat sich bestürzt über das tödliche Bootsunglück im Ärmelkanal gezeigt und die Machenschaften von Schleuserbanden verurteilt. «Was vor der Küste in Le Portel passiert ist, ist ein fürchterlicher und zutiefst tragischer Vorfall», teilte Cooper auf der Plattform X mit. Ihr Beileid gehe an die Angehörigen all derer, die ihr Leben verloren hätten, und an Menschen, die schwer verletzt worden seien.

Beim Kentern eines Flüchtlingsboots im Ärmelkanal kamen zwölf Menschen vor der Küste Nordfrankreichs ums Leben. «Wir werden die Ergebnisse der französischen Untersuchung abwarten, wie es zu diesem Vorfall gekommen ist», so Cooper.

Kritik an früherer Migrationspolitik

Beim Versuch von Migranten, mit kleineren Booten von Frankreich nach England zu gelangen, kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken. Grossbritanniens frühere konservative Regierung hatte Menschen von der Überfahrt abhalten wollen, indem sie Migranten drohte, sie ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abzuschieben. Gerichte und Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Plan scharf.

Die neue britische Regierung will dagegen den Grenzschutz ausbauen und stärker gegen Schleuserbanden vorgehen. Solche Banden hätten mehr und mehr Menschen in Boote gepfercht, die nicht seetauglich seien, und sie selbst bei sehr schlechtem Wetter aufs Meer hinausgeschickt, kritisierte Cooper auf X.