Bonner Klimakonferenz soll Pariser Abkommen konkretisieren

Der Teufel steckt im Detail: Delegierte aus allen Teilen der Welt sind in Bonn damit beschäftigt, die Ziele des Pariser Klimaabkommens in konkrete Bestimmungen umzusetzen.

Die UN-Klimachefin Patricia Espinosa. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zu einer schnellen und transparenten Umsetzung hat die UN-Klimachefin Patricia Espinosa aufgerufen.
  • Die Delegierten der Bonner Konferenz sollen bis kommenden Donnerstag ein Regelwerk ausarbeiten.
  • Über dieses soll bei der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember beschlossen werden.

UN-Klimachefin Patricia Espinosa hat zu einer schnellen und transparenten Umsetzung des Pariser Abkommens aufgerufen.

«Wir müssen unsere Ambitionen dramatisch verstärken», sagte die Mexikanerin am Montag in Bonn zu Beginn einer neuen UN-Klimakonferenz mit über 4000 Delegierten aus aller Welt. «Unser Zeitfenster schliesst sich sehr schnell.» Die vielen Wetterkatastrophen des vergangenen Jahres hätten dies noch einmal deutlich gemacht.

Bis zum Donnerstag kommender Woche sollen die Delegierten der Bonner Konferenz ein Regelwerk ausarbeiten, das bei der nächsten Weltklimakonferenz im Dezember in Kattowitz (Polen) beschlossen werden soll. Dieses Regelwerk soll einheitliche Standards dafür festlegen, wie die einzelnen Länder ihren CO2-Ausstoss messen und angeben.

«Genau wie das gemessen wird, damit da niemand den anderen betuppt (betrügt), das ist die Aufgabe, die jetzt vor uns liegt», sagte der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, dem NDR-Inforadio. Die Klimaexpertin Sabine Minninger von Brot für die Welt erläuterte: «Es herrschen unterschiedliche Vorstellungen, wie sehr man sich bei seinen Bemühungen in die Karten schauen lassen will.»

Die deutsche Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock kritisierte, Deutschland habe bei der Klimakonferenz nichts anzubieten. «Während die Klimakrise weiter voranschreitet, hat die Bundesregierung auch ein halbes Jahr später keinen Plan, wie sie CO2 einsparen will», sagte Baerbock laut Pressemitteilung.

Auch Umweltschutzverbände in Bonn forderten die deutsche Regierung auf, zügig einen Zeitplan für einen schnellen Kohleausstieg vorzulegen. Staatssekretär Flasbarth sagte: «Ich gebe durchaus zu, wir haben noch eine Menge zu tun, aber es ist nicht so, als ob wir mit leeren Händen dastehen.» Seit 1990 habe Deutschland seine Treibhausemissionen immerhin um 28 Prozent gemindert.