Briten wollen bis Ende Juli allen Erwachsenen Impfung anbieten
Die Impfkampagne macht in Grossbritannien grosse Fortschritte. Mitte April sollen alle Impfwilligen über 50 gepiekst sein, im Juli alle Erwachsenen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die britische Impfkampagne schreitet schneller fort als erwartet.
- 17 Millionen Impfungen wurden bereits verabreicht.
- Bis Mitte April sollen bereits alle über 50 geimpft sein.
Grossbritannien will bis Ende Juli allen Erwachsenen ein Impfangebot gegen das Coronavirus machen. «Das wird uns helfen, die Meistgefährdeten schneller zu schützen und Beschränkungen lockern zu können», sagte Premierminister Boris Johnson am Samstag.
Bislang haben im Vereinigten Königreich mehr als 17 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten – jeder dritte Erwachsene.
Alle über 50 bis Mitte April impfen
Nächstes Ziel ist, alle Menschen über 50 zu impfen. Dies will die Regierung jetzt bis Mitte April erreichen, zwei Wochen früher als bislang geplant. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz lag am Wochenende bei 124.
Trotz vieler Impfungen will die konservative Regierung die bestehenden Schutzregeln im 66-Millionen-Einwohner-Land nur nach und nach lockern. Johnson sagte, der Weg aus dem Lockdown solle «vorsichtig und phasenweise» erfolgen.
An diesem Montag will der Premierminister seine Pläne für ersten Lockerungen verkünden. Künftig sollen unter anderem einige private Treffen draussen und Einzelbesuche in Pflegeheimen wieder möglich sein. Auch die Rückkehr von Kindern in die Schulen gehört zur obersten Priorität der Regierung.
Weniger Corona-Fälle in Grossbritannien
Die Infektionslage hat sich in Grossbritannien in den vergangenen Wochen deutlich verbessert, bleibt aber auf recht hohem Niveau. Die Kurve der Neuinfektionen sinkt recht kontinuierlich. Zuletzt zählte das Land in den vergangenen sieben Tagen 124 neue Fälle pro 100 000 Einwohner.
Die offizielle Zahl der Corona-Toten überschritt am Samstag die Schwelle von 120 000 Fällen: Menschen, die in den vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf das Virus getestet wurden. Zählt man alle Fälle mit Covid-19 auf dem Totenschein hinzu, waren es schon vor Wochen fast 130 000 Corona-Tote. Damit ist das Vereinigte Königreich eines der am schlimmsten getroffenen Länder in Europa.
Wegen frühzeitiger und umfangreicher Bestellungen hat Grossbritannien bei den Impfstoffen weniger Lieferengpässe als die Staaten in der EU. Es will überschüssige Impfdosen an ärmere Länder abgeben – aber erst, wenn die Briten geimpft sind. Die Welthandelsorganisation WTO forderte London auf, jetzt schon einen gewissen Anteil weiterzuverteilen.