Britischer Justizminister erneut unter Mobbing-Verdacht
Der britische Justizminister Dominic Raab sieht sich erneut Mobbing-Vorwürfen konfrontiert. Premierminister Rishi Sunak hat eine Untersuchung eingeleitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Der britische Justizminister, Dominic Raab, gerät weiter unter Druck.
- Rishi Sunak hat die Prüfung von fünf weiteren Mobbingvorwürfen gegen Raab veranlasst.
- Schon zuvor wurde eine Kommission beauftragt, drei frühere Mobbingvorwürfe zu prüfen.
Der britische Justizminister und Vizepremier Dominic Raab ist im Zusammenhang mit Mobbingvorwürfen weiter unter Druck geraten. Ein Regierungssprecher der Downing Street bestätigte, Premierminister Rishi Sunak habe die Prüfung von fünf weiteren Vorwürfen gegen Raab veranlasst. Eine unabhängige Kommission war zuvor bereits beauftragt worden, drei frühere Mobbingvorwürfe zu prüfen.
Raab wies diese damals zurück, versprach aber, zu kooperieren und «jegliches Ergebnis» zu akzeptieren. Aus der Downing Street hiess es am Mittwoch, man werde die Untersuchung abwarten, bevor über weitere Konsequenzen entschieden werde.
Kultur der Angst in Ministerien
Gemäss mehreren Medien, berichteten ehemalige Mitarbeiter Raabs von schroffem Ton und einer «Kultur der Angst» bei den ihm unterstellten Ministerien. Der einst höchste britische Beamte Simon McDonald bezeichnete den Führungsstil des Ministers als «herabwürdigend und aggressiv».
Raab blickt auf eine mehrjährige Kabinettserfahrung zurück. Er wurde zunächst von der früheren Premierministerin Theresa May zum Brexit-Minister ernannt. Unter Mays Nachfolger Boris Johnson wurde er von 2019 bis 2021 Aussenminister, später Justizminister und Vizepremier. Sunak berief den 48-Jährigen nach seiner Kür zum Premier wieder auf diese beiden Posten.
Raab ist bereits das zweite Kabinettsmitglied Sunaks, das wegen Mobbingvorwürfen in Bedrängnis gerät. Zuvor hatte bereits Staatsminister Gavin Williamson wegen ähnlicher Vorwürfe seinen Hut nehmen müssen.