Bürgermeister: «Ischgl war nicht Hotspot»
Der Bürgermeister von Ischgl wehrt sich gegen die Vorwürfe gegen seine Gemeinde. Man habe nach «bestem Wissen und Gewissen» gehandelt, so Werner Kurz.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Coronavirus soll sich schon seit Anfang Februar in Ischgl ausgebreitet haben.
- Deshalb muss sich die österreichische Gemeinde den Vorwurf als Europas-Epizentrum anhören.
- Dagegen wehrt sich der Bürgermeister des Wintersportorts in einem Interview.
Tirol war zuletzt wegen seines Krisenmanagements heftig kritisiert worden. Dem Land wird vorgeworfen, den Skibetrieb nicht schnell genug beendet zu haben.
Vor allem die Après-Ski-Partys mit vielen internationalen Gästen gelten inzwischen als Keimzellen und Verteiler des Virus. Ischgl war dabei besonders in den Fokus geraten.
Die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit bezeichnete den beliebten Wintersportort indirekt als Hotspots Europas. In der Gemeinde kam dieser Vorwurf aber offenbar gar nicht gut an.
Bürgermeister: Virus nicht in Ischgl produziert
In einem ORF-Interview wehrte sich Bürgermeister Werner Kurz. Er sagte, es sei nach «bestem Wissen und Gewissen» und nach Vorgabe der Behörden gehandelt worden.
Kurz will klargestellt haben: Seine Gemeinde ist nicht der Corona-Hotspot Europas. «Das Virus ist nicht von uns ausgegangen und wurde nicht in Ischgl produziert.» Kurz will ausserdem auch nicht erkennen, dass man vor Ort zu spät gehandelt habe.
«Als am 10. März alle Aprés-Ski-Lokale gesperrt wurden, wurde Italien erst als Risikogebiet eingestuft». Zu diesem Zeitpunkt seien in Europa auch noch «viele Fussballstadien mit Zehntausenden Menschen» gefüllt gewesen. «Die Behörden haben zum jeweiligen Wissensstand sehr schnell reagiert», so der Bürgermeister.
Netz ist empört über Interview
Im Netz gab es einige empörte Reaktionen auf das Interviews des Ischgl-Bürgermeisters: