Cambridge Analytica: Amtierender Chef gibt Posten auf

Nach nur drei Wochen schmeisst Alexander Tayler, amtierender Chef von Cambridge Analytica, den Bettel. Seine Nachfolge ist noch unklar.

Cambridge Analytica nutzte Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern, um unerlaubt für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump zu werben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der vorübergehende Chef von Cambridge Analytica Alexander Tayler hat genug.
  • Nach nur drei Wochen gibt er seinen Job bereits wieder auf.

Der kommissarisch amtierende Chef der umstrittenen Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica gibt den Posten nach nur drei Wochen wieder auf. Alexander Tayler werde in seinen vorherigen Job des Daten-Verantwortlichen zurückkehren, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Cambridge Analytica machte einen Zusammenhang mit dem aktuellen Facebook-Datenskandal deutlich: Tayler werde sich auf diverse technische Untersuchungen und Nachfragen fokussieren. Darüber, wie nun der Chefposten besetzt werde, gab es zunächst keine Angaben.

Alexander Tayler war nicht lange Chef von Cambridge Analytica. - Twitter@ShShSugartown

Cambridge Analytica steht im Mittelpunkt des Datenskandals: Die Firma, die 2016 auch für das Wahlkampfteam von Donald Trump gearbeitet hatte, verschaffte sich Zugang zu Daten von Dutzenden Millionen Facebook-Nutzern. Ein App-Entwickler hatte Cambridge Analytica vor mehr als vier Jahren Informationen der Teilnehmer einer Umfrage sowie ihrer Facebook-Freunde verkauft. Diese Transaktion sei unrechtmässig gewesen, betont das Online-Netzwerk. Facebook geriet in die Kritik, weil das Online-Netzwerk seit Ende 2015 davon wusste, aber die Nutzer nicht unterrichtete.

Der langjährige Chef von Cambridge Analytica, Alexander Nix, war im März suspendiert worden. Er hatte unter anderem vor versteckter Kamera eines Reporters damit geprahlt, dass Cambridge Analytica auch zu Erpressung greifen würde, um den Ausgang von Wahlen zu beeinflussen. Nix rechtfertigte sich später, er habe bei dem Gespräch nur «mitgespielt».