Chinas Autoinvestoren: Blick wandert von USA nach Europa
Weil Trumps Kabinett das Geschäft in den USA blockiert, schielt Chinas Autoindustrie vermehrt nach Europa.
Das Wichtigste in Kürze
- Chinesische Auto-Investoren versuchen des öfteren in Europa zu fusionieren.
- Trump erschwert das Geschäft in den USA.
In der Autoindustrie richten chinesische Investoren angesichts zunehmender Übernahmehürden in den USA ihren Blick vermehrt nach Europa. Das ergab eine am Montag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter Bankern, Anwälten und Beratern, die auf Firmenfusionen spezialisiert sind.
Europa die einzige Alternative zu USA
«Angesichts der sich verschärfenden Situation in den Vereinigten Staaten ist Europa für China der offensichtlichste Auslandsmarkt, in den sie vordringen», sagte Charlie Simpson, der beim Unternehmensberater KPMG für den Automobilsektor zuständig ist. Diesen Trend bestätigten 13 von 17 Befragten.
Chinesen beginnen sich zu tarnen
In den USA tätigten chinesische Unternehmen aus der Fahrzeugbranche in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 26 Prozent ihrer Fusionen, Übernahmen und Beteiligungen, wie aus Daten von Thomson Reuters und Dealroom hervorgeht. 2016 und 2017 lag der Anteil noch bei jeweils 31 Prozent. Das ist auf Amtshandlungen von Donald Trump zurückzuführen.
Auch in Europa gibt es Vorbehalte gegen chinesische Unternehmen. Deshälb ändern die ihr Vorgehen. «Sie arbeiten daran, sich entweder flexibler und partnerschaftlicher zu präsentieren oder weniger demonstrativ als Chinesen aufzutreten», erläuterte KPMG-Experte Simpson. Er selbst arbeite an solchen Geschäften, könne aber aufgrund der Vertraulichkeit keine Einzelheiten nennen.