Coronavirus: Britische Regierung wirbt für Astrazeneca-Impfstoff
Die britische Regierung hält Zweifel am Astrazeneca-Impfstoff trotz einer verminderten Wirkung gegen die südafrikanische Coronavirus-Variante für unangebracht.
Das Wichtigste in Kürze
- Dem Impfstoff von Astrazeneca wird eine verminderte Wirkung bei Mutationen nachgesagt.
- Für die britische Regierung ist dies kein Grund zur Sorge.
- Südafrika hat die Vergabe des Impfstoffs derweil gestoppt.
Die britische Regierung hält Zweifel am Astrazeneca-Impfstoff trotz einer offenbar verminderten Wirkung gegen die südafrikanische Coronavirus-Variante für unangebracht.
Gegen die bislang in Grossbritannien vorherrschenden Varianten seien sowohl das Vakzin von Biontech/Pfizer als auch das von Astrazeneca offenbar wirksam. Dies schrieb Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi am Montag in einem Gastbeitrag im «Telegraph».
Schutz bei Südafrika-Mutation gering
Zahawi geht davon aus, dass der Astrazeneca-Impfstoff zumindest vor schweren Verläufen auch bei einer Infektion mit der südafrikanischen Variante schützt. «Ein Impfstoff mit verminderter Wirksamkeit bei der Verhinderung von Infektionen kann trotzdem eine gute Wirksamkeit bei der Vermeidung schwerer Verläufe aufweisen», betonte er.
Die Universität Oxford hatte am Sonntag eine Studie veröffentlicht, wonach der Astrazeneca-Impfstoff nur sehr vermindert vor leichten und moderaten Verläufe bei einer Infektion mit der südafrikanischen Coronavirus-Variante B.1.351 schützt. Keine Aussage trafen die Forscher über schwere Verläufe. Südafrika hatte daraufhin die geplante Verabreichung des Präparats vorläufig gestoppt.
Mutation nur selten nachgewiesen
In Teilen Grossbritanniens ist inzwischen die Coronavirus-Variante B.1.1.7 vorherrschend. Gegen diese Mutation soll der Impfstoff von Astrazeneca aber ähnlich wirksam sein wie gegen die bisher vorherrschende Variante. Die Südafrika-Variante wurde in Grossbritannien bislang nur in einer begrenzten Zahl von Fällen nachgewiesen.