Europol sieht schnelle Zunahme von Corona-Verbrechen
Kriminelle und organisierte Banden hätten ihre Methoden sehr schnell angepasst. Sie profitieren von der Corona-Pandemie, warnt die europäische Polizeibehörde.
Das Wichtigste in Kürze
- Kriminelle versuchen, aus der aktuellen Corona-Krise Profit zu ziehen.
- Sie agieren laut Europol mit schnell angepassten Methoden.
- Fälschungen, Betrugsfälle, Diebstähle und Cyber-Attacken nehmen zu.
Cybercrime, Betrug, Diebstahl und Fälschungen: Die europäische Polizeibehörde warnt – Kriminelle und organisierte Banden haben ihre Methoden sehr schnell angepasst und profitieren von der Corona-Krise.
Viele gefälschte Produkte
Ermittler stellten demnach zunehmend Fälle von Cybercrime, Betrug, Diebstahl und Fälschungen fest. Der Verkauf von gefälschten Schutzartikeln und Medikamenten sei um ein Vielfaches gestiegen seit Ausbruch der Krise, heisst es in dem Bericht.
Fälscher würden den Mangel von etwa Schutzmasken oder Desinfektionsgels ausnutzen. Im März waren nach Angaben von Europol bei einem weltweiten Polizeieinsatz gegen Medikamentenfälscher etwa 34'000 gefälschte chirurgische Masken sichergestellt worden. Gefälscht würden auch antivirale Medikamente, das Anti-Malariamittel Chloroquine und Vitaminpräparate.
Corona-Kriminalität gefährdet Menschenleben
Dies sei unakzeptabel, sagte Europol-Direktorin Catherine De Bolle. «Solche kriminellen Aktivitäten während einer Gesundheitskrise sind besonders bedrohlich und können Menschenleben gefährden.» Europol warnt auch vor Cyber-Kriminellen. Viele Menschen arbeiteten nun zu Hause und schalteten sich über weniger gut gesicherte Heimcomputer in die Netzwerke von Firmen oder Organisationen.
Europol erwartet auch eine schnelle Zunahme von Betrugsfällen. «Betrüger passten sehr schnell berüchtigte Muster an und beuten Ängste und Sorgen von Opfern während der Krise aus», heisst es in dem Bericht.