Gelbwesten demonstrieren in Frankreich auch an den Feiertagen weiter
Trotz deutlicher Zugeständnisse der Regierung an die «Gelbwesten» halten die Demonstranten dies für unzureichend. Die Proteste gehen weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Auch an den Feiertagen gehen die «Gelbwesten» wieder auf die Strasse.
- In den vergangenen Wochen gab es teils schwere Zusammenstösse während den Protesten.
Trotz Rückgangs der «Gelbwesten»-Proteste in Frankreich vor Weihnachten haben dutzende Demonstranten der Bewegung auch an den Feiertagen auf Strassen im ganzen Land ausgeharrt. «Je mehr er uns erdrückt, desto mehr Leute werden hier sein, umso mehr miteinander vereint», sagte der Demonstrant Christophe Damiens, der sich mit anderen Protestteilnehmern an einem Kreisverkehr im nordfranzösischen Somain versammelte, mit Blick auf Präsident Emmanuel Macron.
«Das, was uns alle zusammenbringt, ist, dass wir es satt haben zu kämpfen», sagte der 38-jährige Alexandre, der gemeinsam mit Frau und Kindern an der Protestaktion in Somain teilnahm.
Unmut über Reformpolitik
Die Bewegung der «Gelbwesten» richtete sich ursprünglich gegen hohe Spritpreise und die geplante Ökosteuer auf Diesel. Später mischte sich in den Protest allgemeiner Unmut über Macrons Reformpolitik und die schwindende Kaufkraft. Macron wird vorgeworfen, er sei ein «Präsident der Reichen».
Trotz deutlicher Zugeständnisse der Regierung an die «Gelbwesten» halten die Demonstranten dies für unzureichend. Viele fordern weitere Steuersenkungen, Volksabstimmungen nach schweizerischem Vorbild sowie den Rücktritt Macrons.
In den vergangenen Wochen hatte es teils schwere Zusammenstösse zwischen Protestteilnehmern und Sicherheitskräften gegeben, darunter auf dem Pariser Prachtboulevard Champs-Elysées. Für Silvester sind dort neue Proteste angekündigt. Traditionell läuten dann tausende Touristen und Einheimische auf dem Boulevard das neue Jahr ein.