Genua (IT): «Wir können es gar noch nicht verarbeiten»
In Genua sind die Menschen ein Tag nach dem Brückenunglück immer noch fassungslos. Die Kirche gedenkt an diesem Feiertag den Opfern.
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Nau - Brückeneinsturz Genua: Stimmen der Bewohner nach dem Desaster
Das Wichtigste in Kürze
- Einen Tag nach dem Brückenunglück in Genua ist in Italien Feiertag.
- Am «Ferragosto» gedenken die Pfarrer in Italien den Opfern des Brücken-Desasters.
In Italien ist heute ein Feiertag: «Ferragosto» oder auf Deutsch: Maria Himmelfahrt. Die Pfarrer in Genua gedenken heute aber nicht nur der heiligen Maria sondern auch den Opfern des Brücken-Desasters.
Am Gottesdienst in der Kirche San Siro in Genua (IT) nimmt auch die junge Familie Paola, Emanuele und ihr Söhnchen Giacomo Profice teil. Sie versuchen so zu verarbeiten was in ihrer Stadt gerade passiert ist: «Wir sind immer noch fassungslos! Nie hätten wir so etwas für möglich gehalten!» Den Brückeneinsturz haben sie zuerst als Witz gehalten, beide waren zu diesem Zeitpunkt bei der Arbeit. «Erst durch die vielen Bilder in den Nachrichten begannen wir zu realisieren, dass das wirklich echt ist».
«Fahren mehrmals am Tag über die Brücke»
Sofort telefonierten sie mit all ihren Freunden und Familien. Alle sind wohlauf, obwohl es theoretisch alle von ihnen hätte treffen können. «Viele von uns fahren sogar mehrmals am Tag über diese Brücke», sagt Emanuele.
Am heutigen Tag der heiligen Maria gehen sie normalerweise mit Freunden Essen oder treffen sich mit der Familie. Heute aber möchten sie lieber alleine sein. Sie brauchen Zeit für sich um die ganze Tragik zu verarbeiten. Momentan haben sie noch nicht einmal die Kraft, Blumen zum Gedenken an die Opfer hinzulegen oder Betroffenen zu helfen. Bis sie das volle Ausmass dieses Brücken-Einsturzes wirklich realisieren und auch aktiv werden können, dauere es wohl noch ein paar Tage, meint Paola.