Gewahrsam von Nicolas Sarkozy beendet
Gestern wurde der ehemalige Präsident Frankreichs Nicolas Sarkozy in Gewahrsam genommen. Ihm wird vorgeworfen, im Wahlkampf illegale Gelder aus Libyen erhalten zu haben. Sarkozy ist nun wieder auf freiem Fuss.
Das Wichtigste in Kürze
- Nicolas Sarkozy wurde aus dem Gewahrsam entlassen.
- Frankreichs Ex-Präsident wurde seit Dienstag zur Wahlkampffinanzierung von 2007 befragt.
Nach einem Tag haben französische Ermittler den Gewahrsam des früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy beendet. Das berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend unter Berufung auf namentlich ungenannte Quellen. Der 63-Jährige war seit Dienstag in Nanterre bei Paris zum Verdacht einer Wahlkampffinanzierung aus Libyen befragt worden (Nau berichtete).
Der frühere Staatschef habe das Polizeigebäude verlassen, berichtete der Radiosender France Inter. Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht zu einer Bestätigung zu erreichen.
Illegale Gelder aus Libyen?
Es geht bei den Justizermittlungen um seit langem erhobene Vorwürfe, wonach für Sarkozys erfolgreichen Präsidentschaftswahlkampf 2007 illegal Gelder vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein sollen. Der konservative Politiker hatte Anschuldigungen in diesem Zusammenhang mehrfach und vehement zurückgewiesen. Er war von 2007 bis 2012 Präsident gewesen.
Der Polizeigewahrsam war in der Nacht zum Mittwoch unterbrochen und am Morgen dann Morgen fortgesetzt worden. Ein Gewahrsam kann in Frankreich bis zu 48 Stunden dauern. Dies ist möglich, wenn die Justiz «einen oder mehrere plausible Gründe» für den Verdacht hat, dass der Betroffene eine Straftat begangen oder versucht hat, auf die eine Gefängnisstrasse steht.
Weiteres Vorgehen unklar
Das weitere Vorgehen der Justiz blieb zunächst offen. Sarkozy könnte beispielsweise einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Dieser könnte dann entscheiden, ob ein Verfahren gegen den ehemaligen Staatschef eingeleitet wird, berichteten französische Medien.