Greta Thunberg will im Notfall nicht auf Diesel verzichten

In einer Jacht segelt Klima-Aktivistin Greta Thunberg nach New York. Dort will sie mit den Grossen und Mächtigen der Welt reden. Die Überfahrt dauert 14 Tage.

Klima-Aktivistin Greta Thunberg und Skipper Boris Herrmann bei der Pressekonferenz in Plymouth, England. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Greta Thunberg reist mit einer Segeljacht nach New York.
  • Die Überfahrt soll klimaneutral sein. Im Notfall wird aber der Dieselmotor eingesetzt.
  • Die Crew wird sich mit Astronautennahrung ernähren müssen.

Greta Thunberg ist die Vorzeige-Klimaaktivistin schlechthin. Vor knapp einem Jahr begann sie ihrem Klimastreik in Stockholm. Jeweils am Freitag setzte sie sich vor das schwedische Regierungsgebäude, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.

Bald schon wurde sie zur Stimme der ganzen Klimabewegung. Auftritte an der UN-Klimakonferenz in Polen oder dem WEF in Davos wurden zur Plattform. Jeweils reiste sie mit dem Elektroauto oder Zug möglichst klimaschonend an.

Ans WEF in Davos reiste Greta Thunberg mit dem Zug. - Keystone

Und nun ruft der Klimagipfel der UN-Vollversammlung in New York. Aber weil Thunberg aufs klimaschädliche Flugzeug verzichten will, reist die 16-Jährige mit dem Schiff an die Konferenz in Übersee.

Vor Kurzem startete sie nun gemeinsam mit ihrem Vater die Reise. Mit an Bord sind der Filmemacher Nathan Grossmann und die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi. Die Segeljacht «Malizia II» soll in 14 Tage in New York anlegen.

Im Notfall kommt Dieselmotor zum Einsatz

Die Überfahrt soll klimaneutral gelingen. Heisst, das Schiff wird ausschliesslich von Wind und Strömung angetrieben. Der Strom wird mit Solarzellen und Turbinen erzeugt.

Doch im Notfall soll dennoch nicht auf den Dieselmotor verzichtet werden. «Wenn es eine grosse Gefahr gibt, dann werden wir solche Geräte benutzen müssen», erklärt sie dem «Spiegel». Ein Verbrennungsmotor an Bord ist auch Pflicht. Für die Überfahrt wird er jedoch versiegelt.

Jedoch meint auch Skipper Herrmann, dass die Sicherheit der Crew und des Bootes oberste Priorität habe.

Greta Thunberg auf dem Schiff, mit dem sie den Atlantik überqueren wird. - keystone

Klar ist: Die Überfahrt dürfte alles andere als gemütlich werden. Der Segler erreicht über 30 Knoten (55 km/h). Schon ab rund 15 Knoten wird es unter Deck ohrenbetäubend.

Auch eine Toilette gibt es nicht. Kleines und grosses Geschäft werden in einen Eimer gemacht und über Bord entsorgt. Auch eine Küche gibt es nicht. Für die Crew gibt es nur Astronautennahrung – für Greta vegane.

Gegenüber dem Magazin erklärt Thunberg, dass sie und ihr Vater sich mit Medikamenten gegen Seekrankheit und Essen eingedeckt. Klar werde es eine lange und herausfordernde Reise. «Doch merkwürdigerweise bin ich gar nicht nervös.» Sie wolle es nur geniessen.

Ja dann mal gute Überfahrt!