Griechenland: Autonome und Rechtsextremisten halten Bevölkerung mit Gewalttaten in Atem
Politisch motivierte Gewalttaten halten die Polizei in Griechenland im Moment auf Trab. An den Aktionen sind vor allem Autonome und Rechtsextremisten beteiligt.
Das Wichtigste in Kürze
- Autonome und Rechtsextremisten sorgen in Griechenland im Moment für Trubel.
- Die Gruppierungen lösten kleinere Explosionen aus, sprengten Autos in die Luft und drangen in Gebäude ein.
- Auch ein Büro des schweizerischen Pharmaunternehmens Novartis ist von den Unruhen betroffen und wurde verwüstet.
Politisch motivierte Gewalttaten halten die Polizei in Griechenland auf Trab. Am Montagmorgen zündeten Unbekannte eine Handgranate vor einer Polizeistation im Athener Stadtteil Kaisariani. Ein vorbeifahrender Taxifahrer wurde dabei leicht verletzt, teilte die Polizei mit. Die Verantwortung übernahm eine Anarchistengruppierung. Diese fordert, dass ein Inhaftierter aus einem Gefängnis in Mittelgriechenland in ein anderes Gefängnis in Athen gebracht werden solle. Mit der gleichen Forderung besetzten Autonome das Zentrale Gebäude der Universität Athen, wie das griechische Fernsehen (ERT) berichtete.
In der Nacht zum Montag zündeten Unbekannte einen Sprengsatz unter dem Auto eines Diplomaten des albanischen Konsulats in Thessaloniki. Dabei entstanden erhebliche Schäden. Niemand sei verletzt worden, teilte die Polizei mit. Wer hinter diesem Anschlag steckt, blieb unklar.
Auch ein Novartis-Büro von den Unruhen betroffen
Am Sonntagnachmittag waren Rechtsextremisten in ein Haus in Piräus eingedrungen, in dem sich Autonome treffen. Sie setzten Eisenstangen und bengalisches Feuer ein und skandierten rechtsextremistische Parolen, wie Augenzeugen im Fernsehen berichteten. Mindestens vier Autonome wurden nach Polizeiangaben leicht verletzt. Die Angreifer verschwanden, bevor die Polizei den Tatort erreichte.
Am selben Morgen hatten Autonome den Eingang der Büros des schweizerischen Pharma-Unternehmens Novartis verwüstet. Die Autonomengruppe Rubikon (Griechisch: Ruvikonas) warf dem Unternehmen Bestechung griechischer Ärzte und Politiker vor. Am späten Samstagabend hatten Vermummte im Athener Szeneviertel Exarchia Brandflaschen auf die Polizei geschleudert.