Johnson zu Nawalny: Russland muss Erklärung liefern

Im Fall des nach Angaben der Bundesregierung vergifteten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hat der britische Premierminister Boris Johnson eine Erklärung von Russland gefordert. «Es ist ungeheuerlich, dass eine chemische Waffe gegen Alexej Nawalny eingesetzt wurde», schrieb Johnson am Mittwoch auf Twitter. Die russische Regierung müsse nun erklären, was mit dem Oppositionellen passiert sei. Auch der britische Aussenminister Dominic Raab forderte, Russland müsse «die Wahrheit sagen».

Der britische Premierminister Boris Johnson bei einem Besuch in einem Krankenhause im Osten Londons. Foto: Evening Standard/Jeremy Selwyn/PA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesregierung hatte zuvor erklärt, ein chemischer Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe sei bei Nawalny von einem Spezial-Labor der Bundeswehr «zweifelsfrei» nachgewiesen worden.

Dieser wird derzeit in der Berliner Charité behandelt.

«Wir haben die tödlichen Konsequenzen von Nowitschok hier in Grossbritannien aus erster Hand erlebt», hiess es in Johnsons Statement. Damit spielt der Premier auf den Fall des 2018 in Salisbury vergifteten ehemaligen russischen Doppelspions Sergej Skripal und seiner Tochter Julia an. Beide überlebten nur knapp.