Julia Timoschenko kandidiert bei Präsidentschaftswahl in der Ukraine

Mehr als 20 Ukrainer haben bereits ihre Absicht erklärt, bei der Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Auch Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko tat dies.

Die ehemalige Ministerpräsidentin Julia Timoschenko liegt in Umfragen weit vor Amtsinhaber Petro Poroschenko. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Präsidentschaftswahl in der Ukraine findet am 31. März statt.
  • In jüngsten Umfragen liegt Julia Timoschenko vor Amtsinhaber Petro Poroschenko.

Die ukrainische Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko hat sich wie erwartet als Kandidatin für die Präsidentschaftswahl am 31. März aufstellen lassen. Sie versprach, im Konflikt in der Ostukraine eine diplomatische Offensive zu starten

«Von heute an beginnen wir eine neue Epoche – eine Epoche des Erfolgs, des Glücks und des Aufblühens», sagte die 58-Jährige heute Dienstag vor Delegierten ihrer Vaterlandspartei in der Hauptstadt Kiew. Zugleich räumte sie ein, in der Vergangenheit «Fehler gemacht» zu haben.

Noch keine Kandidatur von Poroschenko

Die Wahl findet am 31. März statt. In jüngsten Umfragen liegt Timoschenko vor Amtsinhaber Petro Poroschenko, der seine Kandidatur noch nicht offiziell bekanntgegeben hat. Demnach kommt sie auf 16 Prozent, Poroschenko auf knapp 14 Prozent.

Eines der wichtigsten Themen des Wahlkampfes in der Ex-Sowjetrepublik ist der seit 2014 andauernde Konflikt in der Ostukraine. Timoschenko versprach, eine diplomatische Offensive zu starten.

Teile des Industriereviers Donbass werden von Separatisten kontrolliert, die von Russland unterstützt werden. In dem Krieg sind nach Uno-Angaben rund 13'000 Menschen getötet worden.

Viele Bewerber

Mehr als 20 Ukrainer haben bereits ihre Absicht erklärt, bei der Präsidentschaftswahl zu kandidieren. Zwölf Bewerber wurden bereits von der Zentralen Wahlkommission registriert. Es könnte sein, dass kein Kandidat im ersten Wahlgang mehr als 50 Prozent der Stimmen erhält, dann wird eine Stichwahl im April notwendig.

Timoschenko war zweimal Ministerpräsidentin und kandidierte 2010 sowie 2014 bei der Präsidentenwahl – erfolglos. In ihrer Heimat ist die Politikerin höchst umstritten. International bekannt wurde sie durch die Orangene Revolution in der Ukraine im Jahr 2004.