Komiker kandidiert für Präsidentschaftswahlkampf in der Ukraine

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Ukraine,

Die Ukraine geht in ein Wahljahr. Präsident Poroschenko kämpft um den Verbleib im Amt. Doch er bekommt starke Konkurrenz durch einen Schauspieler.

Sechs Wochen vor der Präsidentschaftswahl führt Selenski in Umfragen.
Wladimir Selenski trägt einen Anzug (Archivbild). - Twitter/ukraineforum

Das Wichtigste in Kürze

  • Wladimir Selenski kandidiert für die ukrainische Präsidentenwahl am 31. März.
  • Der Fernsehkomiker liegt in Umfragen vor dem amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko.

Der populäre ukrainische Fernsehkomiker Wladimir Selenski (40) hat am Silvesterabend seine Kandidatur für die Präsidentenwahl am 31. März erklärt. Die Bewerbung war erwartet worden. In Umfragen liegt Selenski seit Monaten stabil hinter der führenden Ex-Ministerpräsidentin Julia Timoschenko (58), aber vor dem amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko (53).

Für die Ukrainer gebe es drei Wege: Weiterzuleben wie bisher, auszuwandern oder im Land etwas zu verändern, sagte Selenski am Montag bei einem kurzen Auftritt im Fernsehsender 1+1. Er wolle etwas verändern. Selenski hat in der ukrainischen TV-Serie «Sluga Naroda» (Diener des Volkes) einen Präsidenten gespielt. Über sein politisches Programm ist wenig bekannt. Medienberichte bringen ihn in Verbindung mit dem Oligarchen Igor Kolomojski, einem Gegenspieler Poroschenkos. Der Staatschef kämpft um seinen Verbleib im Amt.

Kandidatur bis zum 3. Februar

Für die Ukraine begann am letzten Tag des Jahres offiziell der Vorlauf zur Präsidentenwahl. Bewerber können ihre Kandidatur bis zum 3. Februar anmelden. Die Wahl kann nur stattfinden, weil das von Poroschenko für 30 Tage verhängte Kriegsrecht am 26. Dezember ausgelaufen ist.

Die Ukrainer müssen ihre Wahl in einer unverändert schwierigen Lage treffen. Im Osten wehrt sich das Land seit 2014 gegen prorussische Separatisten, hinter denen sich die russische Militärmacht verbirgt. Ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe kam es auch über den Jahreswechsel an der Front zu Schusswechseln.

Trotz des Moskauer Drucks hat sich die Ex-Sowjetrepublik Ukraine in den Jahren unter Poroschenko stabilisiert und eine Reihe von Reformen durchgeführt. Der Grossunternehmer blieb als Präsident aber einen Kampf gegen die Korruption schuldig. Wirtschaftlich entwickelt sich die Ukraine nur langsam, sie hängt von ausländischem Geld ab. Im Herbst wird auch das Parlament in Kiew neu gewählt.

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