Justiz in Italien ermittelt gegen Schiffe von Hilfsorganisationen
Italien geht einen Schritt weiter: Das Land startet eine Strafuntersuchung gegen die Organisationen, welche Rettungsschiffe vor der Küste betreiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Italien ermittelt gegen die Rettungsschiffe im Mittelmeer.
- Die Schiffe würden den Menschenhandel unterstützen, sagt Innenminister Salvini.
- Und es fördere die Abfahrt von Todesschiffen in Libyen, sagt der Verkehrsminister.
Italiens Justiz ermittelt gegen die deutschen Hilfsorganisationen, die die Schiffe «Lifeline» und «Seefuchs» betreiben. Die «Lifeline» hatte am Donnerstag eigenen Angaben zufolge rund 250 Migranten vor der libyschen Küste gerettet.
Salvini ist empört
Die NGO berichtete auf Twitter, die italienische Küstenwache und Frachtschiffe in der Gegend um Unterstützung gebeten zu haben. Der italienische Innenminister Matteo Salvini reagierte empört auf den Einsatz von «Lifeline».
«Diese Schiffe sind keine Helfer, sondern unterstützen den Menschenhandel. 'Lifeline' verhindert den Einsatz der libyschen Küstenwache und nutzt verzweifelte Migranten als Ware. Diese Pseudo-NGOs werden nie mehr Zugang zu den italienischen Häfen haben», so Salvini auf Facebook. «Lifeline», das mit einem niederländischen Schiff im Mittelmeer unterwegs sei, solle die Migranten in die Niederlande bringen.
Organisationen sind empört
Die NGO wehrte sich am Freitag auf Twitter gegen die Attacken der italienischen Regierung. Die Rettung Hunderter Migranten am Donnerstag sei in internationalen und nicht in libyschen Gewässern erfolgt, wie Italien behaupte. Sie berichtete, dass ihr gleichnamiges Schiff mit niederländischer Flagge unterwegs sei.
«Es ist verantwortungslos, die Abfahrt der Todesschiffe in Richtung Europa zu fördern», kritisierte Verkehrsminister Danilo Toninelli, der für die italienischen Häfen zuständig ist. Die Ermittlung hatte er am Donnerstag bekanntgegeben. «Wir werden alle Menschenleben retten, die sich an Bord der «Lifeline» befinden. Wir werden das Schiff jedoch konfiszieren», erklärte der Minister.