Kein Marburg-Virus in Hamburg

Nachdem ein Student befürchtete, sich mit dem hochansteckenden Erreger infiziert zu haben, geben die zuständigen Behörden der Hansestadt nun Entwarnung.

Der Student, der gestern ins Hamburger Klinikum eingeliefert wurde, leidet nicht am Marburg-Virus. - Keystone

Ein Medizinstudent sorgte am Hamburger Hauptbahnhof für Aufregung. Er befürchtete, sich bei seiner Arbeit in einem Krankenhaus in Ruanda mit dem gefährlichen Marburg-Virus angesteckt zu haben.

Doch nun kommt die Entwarnung von der Hamburger Sozialbehörde: Die Tests fielen negativ aus und eine Infektion ist somit ausgeschlossen.

Dennoch versetzte der Fall Deutschland in Aufruhr: Zu frisch sind noch die Erinnerungen an den Beginn der Corona-Pandemie, die zahlreichen Menschen das Leben kostete.

Ablauf der Ereignisse

Der junge Mann reiste von Ruanda über Frankfurt nach Hamburg. Unterwegs informierte er Ärzte in der Hansestadt.

Er hatte nach Feuerwehrangaben grippeähnliche Symptome und litt unter leichter Übelkeit, so «Focus Online». Schnell kam die Sorge auf, er könnte sich mit dem Virus infiziert haben.

Im Labor wurden Proben des Studentenden auf den Erreger getestet. - Depositphotos

Das Gesundheitsamt entschied daher, den Studenten und seine Begleitung am Hauptbahnhof zu isolieren. Die Feuerwehr brachte beide in einen Spezialbereich der Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

Hambrug ergriff sofort Massnahmen wegen Marburg-Virus

Im ICE von Frankfurt nach Hamburg sassen laut Deutscher Bahn durchschnittlich 275 Reisende. Die Kontaktdaten der Zug- und Flugreisenden wurden vorsorglich aufgenommen.

Bislang ist für sie keine Quarantäne nötig. Vom Ergebnis der weiteren Diagnostik hängt nun ab, ob weitere Vorsichtsmassnahmen und Schritte eingeleitet werden müssen.

Der Medizinstudent wird laut den Behörden bis zum Ende der Inkubationszeit beobachtet. Für die kommenden Tage ist ein isolierter Verbleib im Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) vorgesehen, berichtet «Tagesschau».

Das Marburg-Virus

Das Marburg-Virus stammt aus derselben Erregerfamilie wie das Ebola-Virus und wird unter anderem vom Nilflughund übertragen. Den weltweit ersten bekannten Ausbruch gab es 1967, als sich 29 Laborangestellte nach Kontakt mit Versuchsaffen infizierten.

Der gestrige Fall versetzte Hamburg in Unruhe. - Keystone

Menschen stecken sich durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter an. Das Virus ist – anders als etwa Corona- oder Grippeviren – laut RKI jedoch nicht über die Luft übertragbar.

Die Inkubationszeit beträgt zwei bis 21 Tage; bisher gibt es weder eine spezifische Behandlung noch einen Impfstoff. Im Verlauf kommt es zu hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, später dann auch zu gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit und Durchfall.