London: Russische Luftwaffe bleibt schwach

Russland kann sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiterhin kaum auf seine Luftwaffe verlassen.

Mit schätzungsweise 1500 Militärflugzeugen sei die russische Luftwaffe trotz des Verlusts von etwa 130 Maschinen seit Kriegsbeginn weitgehend intakt, heisst es von britischen Geheimdiensten. - Pavel Golovkin/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Grund dafür sei laut britischem Geheimdienst die ukrainische Luftabwehr.
  • Russische Kampfjets könnten ihre eigentliche Schlüsselrolle nicht ausüben.

«Insgesamt schneidet die russische Luftwaffe im Krieg weiterhin schlecht ab», so die Einschätzung britischer Geheimdienste. Ein Grund: die ukrainische Flugabwehr. Russland kann sich im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Einschätzung britischer Geheimdienste weiterhin kaum auf seine Luftwaffe verlassen.

Zwar hätten russische Kampfflugzeuge zuletzt wieder mehr Angriffe geflogen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Donnerstag mit. Allerdings könnten sie ihre eigentliche Schlüsselrolle nicht ausüben, da sie fast ausschliesslich über russisch kontrolliertem Gebiet eingesetzt würden, hiess es. Grund sei einerseits die funktionierende ukrainische Flugabwehr, ausserdem seien die Kampfjets wegen der Gefahr ukrainischer Angriffe auf russische Flugplätze über mehrere Basen verstreut worden.

Mit schätzungsweise 1500 Militärflugzeugen sei die russische Luftwaffe trotz des Verlusts von etwa 130 Maschinen seit Kriegsbeginn weitgehend intakt, hiess es in London weiter. Allerdings sei eine Ausdehnung des Luftkriegs unter den aktuellen Umständen unwahrscheinlich, so das britische Ministerium. Dies würde zu «untragbaren Flugzeugverlusten» führen. «Insgesamt schneidet die russische Luftwaffe im Krieg weiterhin schlecht ab», hiess es.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.