Luftverschmutzung in Serbien: Der Smog-Kessel Europas
Jedes Jahr sterben in Serbien 10'000 Menschen, weil die Luft so dreckig ist. Es gibt keine geregelte Müll-Deponie und zu wenig Anschluss an die Kanalisation.
Das Wichtigste in Kürze
- 10'000 Menschen werden pro Jahr Opfer von Serbiens Luftverschmutzung.
- Jetzt muss das Land investieren, um eine Besserung zu garantieren.
Der staatliche Finanzrat im Balkanland Serbien schlägt Alarm: In dem Agrarland, das «zu den am meisten verschmutzten Ländern Europas» gehöre, würden jährlich rund 10'000 Menschen allein durch schlechte Luft sterben, sagte der Vorsitzende des Rats, Pavle Petrovic, der Zeitung «Blick am Sonntag».
Hochgiftige Müllberge
Es gebe zudem über 3500 wilde Deponien mit teilweise hochgiftigen Abfällen. Die grössten Städte wie Belgrad und Novi Sad leiteten ihre gesamten Abwässer ungeklärt in die Donau.
Nur gut die Hälfte der Einwohner ist demnach an die Kanalisation angeschlossen. In 60 Prozent der Dörfer sei das Trinkwasser von schlechter Qualität. Inzwischen sei die Umwelt so geschädigt, dass das Wirtschaftswachstum dadurch verlangsamt werde, hiess es weiter.
Eine Besserung sei nur möglich, wenn in den nächsten 15 Jahren wenigstens eine halbe Milliarde Euro jährlich investiert werde. Der Finanzrat ist ein Gremium von Wissenschaftlern, das die serbische Regierung berät.