Milchbauern warnen vor schweren Brexit-Folgen
Für die deutschen Milchbauern könnte ein ungeregelter Brexit deutlich schlimmere Folge haben als das Einfuhrembargo Russlands gegen Lebensmittel aus westlichen Ländern.
Das Wichtigste in Kürze
- Die EU-Staaten hatten 2014 mit Wirtschaftssanktionen auf die Annexion der Krim und Russlands sonstiges Agieren in der Ukraine-Krise reagiert.
Würde der Export nach Grossbritannien komplett ausfallen, wäre der Effekt etwa dreimal so gross wie der Effekt des Russlandembargos, das seit 2014 gilt, sagte Peter Stahl, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes, beim Berliner Milchforum des Deutschen Bauernverbands (DBV). Von einem kompletten Ausfall der Exporte von Milch, Käse oder Butter ins Vereinigte Königreich gehe er allerdings nicht aus.
Die EU-Staaten hatten 2014 mit Wirtschaftssanktionen auf die Annexion der Krim und Russlands sonstiges Agieren in der Ukraine-Krise reagiert. Russland hatte im Gegenzug ein Einfuhrverbot für Lebensmittel verhängt. Die Sanktionen hatten laut dem DBV massive negative Auswirkungen für Betriebe in Deutschland.
«Viele Molkereien, die damals für den russischen Markt produziert hatten, mussten sich von heute auf morgen andere Abnehmer suchen», hatte DBV-Vizepräsident Karsten Schmal im Vorfeld der Deutschen Presse-Agentur gesagt. «Wenn ich den Brexit dieses Jahr nicht vor Augen hätte, dann wäre ich verhalten optimistisch im Milchmarkt, so schlecht sieht das gar nicht aus.»