Nach Aufspaltung: Axel Springer wieder Medienhaus in Familienbesitz

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Deutschland,

Axel Springer ist erstmals seit 1985 wieder in Familienbesitz. Die neue Struktur ist laut Konzern nun rechtlich abgeschlossen.

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Der Medienkonzern Axel Springer ist wieder ein Familienunternehmen. (Archivbild) - Keystone

Axel Springer ist zum ersten Mal seit 1985 wieder ein Medienhaus in Familienbesitz. Die neue Unternehmensstruktur und Aufspaltung ist rechtlich abgeschlossen. Dies teilte der deutsche Medienkonzern mit seinen Marken «Bild» und «Welt» in Berlin mit.

Der Vollzug der Transaktion erfolgte am Dienstag. Haupteigentümer sind die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, und der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner. Zusammen halten die beiden 95 Prozent der Anteile.

Der Rest gehört dem Enkel des Firmengründers, Axel Sven Springer, und der Friede-Springer-Stiftung. Die Stiftung fördert Projekte unter anderem in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Bildung.

Neue Strukturen im Unternehmen

Der Springer-Medienbereich wurde von den anderen Geschäftsteilen wie zum Beispiel der Internet-Jobbörse Stepstone abgetrennt. Diese Unternehmen abseits der Medien sind nun in der Hand von Investoren aus Nordamerika. Darunter dem Investor Kohlberg Kravis Roberts (KKR).

Im Gegenzug gaben sie ihre Springer-Anteile ab. Springer hält noch eine Minderheitsbeteiligung von zehn Prozent an den abgespaltenen Bereichen. Der verbliebene Medienkonzern ist nach eigenen Angaben nun schuldenfrei.

Der Umsatz des gesamten bisherigen Konzerns mit rund 18'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lag im Jahr 2023 bei 3,9 Milliarden Euro. Die Investoren hatte Springer nach dem Weggang von der Börse vor Jahren ins Boot geholt, um schneller zu wachsen. Es war erwartet worden, dass sich die Wege nach einer gewissen Zeit wieder trennen würden.

Das Portfolio des Medienhauses

Axel Springer hat neben Deutschlands grösster Boulevardzeitung «Bild» und der Marke «Welt» auch die Digitalmarken «Politico», «Business Insider» und «Morning Brew» im Portfolio. Hinzu kommen Medienmarken in Polen. Ausserdem sind weitere Firmen bei dem Medienhaus angesiedelt, die keine klassischen Medien sind – darunter die Vergleichsplattform Idealo.

Von Döpfner hiess es: «Mit der neuen Unternehmensstruktur können wir uns auf unsere wichtigste Aufgabe konzentrieren: die Zukunft von unabhängigem Journalismus in der freien Welt zu gestalten.»

Blick in die Zukunft

In einer weiteren Mitteilung an die Belegschaft schrieb der 62-Jährige, der seit mehr als 20 Jahren an der Spitze des Konzerns steht, von einem Neuanfang. «Um erfolgreich zu sein, müssen wir neue Wege gehen.» Er führte als Beispiele den Einsatz von künstlicher Intelligenz an.

«Es wird in Zukunft nur noch zwei Arten von Unternehmen geben. Solche, die künstliche Intelligenz umfassend nutzen, um neue und bessere Wege zu gehen. Und solche, die das verpassen und deshalb verschwinden.»

Axel Springer fokussiert sich seit Jahren auf den Medienmarkt in den USA. Perspektivisch will das Medienhaus ein rein digitales Unternehmen werden. Enddaten für gedruckte Zeitungen gibt es bislang nicht.

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