Mindestens neun Tote bei Waldbränden im Osten der Ukraine
Bei Waldbränden im Osten der Ukraine sind nach Angaben der Behörden in Kiew mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Übergang zu Gebieten der Rebellen wegen explodierender Minen geschlossen.
Wie das Innenministerium am Donnerstag mitteilte, kämpfen Feuerwehr und Militär seit Mittwoch gegen rund 150 Brände in der Region Luhansk, die sich teilweise unter der Kontrolle prorussischer Rebellen befindet. Mehr als 9300 Hektar in der Nähe der Frontlinie seien bereits abgebrannt.
Weil die Flammen auch mehrere Minen in der Nähe des einzigen Übergangs zwischen den Gebieten unter Kontrolle Kiews und der Rebellen zur Explosion brachten, wurde dieser nach Angaben der örtlichen Behörden geschlossen.
Wie der Katastrophenschutz mitteilte, brannten 250 Häuser in acht Dörfern in dem Gebiet nieder. Insgesamt waren mehr als 20 Dörfer bedroht; Dutzende Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden.
Knapp 1200 Feuerwehrleute, Soldaten und Polizisten waren im Kampf gegen die Flammen im Einsatz, unterstützt wurden sie dabei von Löschflugzeugen und Hubschraubern. Doch erschwerten Hitze, Dürre und vor allem heftige Windböen ihre Arbeit.
Das Präsidialamt in Kiew erklärte, die Ursache für die Brände und deren rasche Ausbreitung müssten untersucht werden. Die Ukraine litt in diesem Jahr schon unter mehreren Hitzewellen und anhaltender Trockenheit, wodurch sich die Gefahr von Waldbränden erhöht. Wissenschaftler prognostizieren, dass der Klimawandel in Zukunft häufiger zu Hitzewellen, Stürmen und Bränden in dem Land führen wird.
Erst im Frühling zerstörten schwere Waldbrände 66.000 Hektar in der Sperrzone um das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl im Norden der Ukraine. Dort hatte sich 1986 der weltweit schlimmste GAU ereignet.