Naturschützer warnen vor Klebefallen für Insekten

Klebefallen sind beliebt gegen Insekten. Naturschützer raten jedoch ab: Bienen, Vögel und Fledermäuse könnten sich ebenfalls festkleben.

Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern warnt vor Klebefallen für Insekten. - Christian Söder/LBV Bildarchiv/dpa

Klebefallen für lästige Insekten sind auch für andere Wildtiere gefährlich. Unter anderem Vögel, Fledermäuse, Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen könnten sich an sogenannten Gelbtafeln oder kleinen Gelbstickern mit Spezialleim festkleben, warnt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) mit Sitz im mittelfränkischen Hilpoltstein (Landkreis Roth).

Gerade Fledermäuse seien gefährdet, sagte eine Biologin des LBV: Beim Versuch, festklebende Insekten zu erbeuten, gerieten sie oft selbst in die Falle. «Bei ihren Befreiungsversuchen ziehen sie sich oft starke Hautverletzungen zu», sagte die Naturwissenschaftlerin. Vögel könnten sich beim Kontakt mit Klebefallen Federn ausreissen oder ihr Gefieder so stark verkleben, dass sie anschliessend nicht mehr fliegen können und zur Beute für Katzen oder Marder werden.

Förderung insektenfressender Arten als bessere Alternative

Der LBV rät deshalb davon ab, solche Klebefallen im eigenen Garten oder auf dem Balkon auszulegen. Besser sei es, insektenfressende Arten zu fördern, die das biologische Gleichgewicht erhalten.

Gelbtafeln sind klebrige gelbe Papp- oder Kunststofftafeln, die häufig zur Bekämpfung von Blattläusen, Pflanzenschädlingen oder verschiedenen Fliegenarten verwendet werden. Die leuchtend gelbe Farbe lockt Insekten an, die an der klebrigen Oberfläche haften bleiben.