Nervengift Nowitschok offenbar in Parfümfläschchen

Das Nervengift Nowitschok, das Anfang Juli ein Paar in Salisbury (GB) vergiftet hat, war anscheinend in einem Parfüm-Flakon enthalten.

Das Nervengift Nowitschok gelangte anscheinend durch ein Parfümfläschchen zum Paar. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Anfang Juli wurden im britischen Salisbury ein Mann und eine Frau vergiftet.
  • Das Nervengift Nowitschok gelangte anscheinend durch ein Parfümfläschchen zum Paar.
  • Die 44-jährige Frau verstarb am 8. Juli. Der 45-jährige Mann liegt weiterhin im Spital.

Der hochgiftige Nervenkampfstoff Nowitschok ist offenbar in einem Parfüm-Flakon zu den britischen Opfern der jüngsten Zeit gelangt. Dies sagte der Bruder des vergifteten Briten Charlie Rowley am Montag der BBC. Sein Bruder habe ihm erzählt, dass er das Parfüm-Fläschchen irgendwo aufgelesen habe und dann krank geworden sei, sagte Matthew Rowley dem Sender.

Die Polizei wollte die Angaben zu dem Parfum-Flakon zunächst nicht bestätigen. Sie blieb bei ihren Angaben vom Freitag, wonach das Gift in einer «kleinen Flasche» in Rowleys Haus im südenglischen Amesbury gefunden worden sei. Dort seien Rowley und seine Freundin Dawn Sturgess einer «hohen Dosis» des Gifts ausgesetzt gewesen.

Die 44-jährigen Sturgess starb am 8. Juli. Rowley ist weiter im Spital, befindet sich aber nicht mehr in Lebensgefahr.

Ähnlichkeiten zum Fall Skripal

Unklar war weiterhin, ob das Gift, mit dem Rowley und Sturgess kontaminiert wurden, von derselben Charge stammte wie das, mit dem im März ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia verübt worden war. Auf Einladung der britischen Behörden sollen in dieser Woche Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) nach Grossbritannien kommen, um Proben zu sammeln.