«Partygate»: Neue brisante Fotos belasten Johnson noch mehr

Wegen illegalen Partys im Corona-Lockdowns geriet Boris Johnson unter Druck. Neue Fotos könnten dem britischen Premierminister nun zum Verhängnis werden.

Der britische Premierminister steht wegen der «Partygate»-Affäre unter Druck. - Henry Nicholls/PA Wire/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Neue Fotos, die Boris Johnson während dem Lockdown zeigen, belasten ihn schwer.
  • Denn darauf ist der britische Premier beim Feiern zu sehen.
  • Bisher versicherte er, dass er nicht gewusst habe, dass es sich um Partys handelte.

Neue brisante Fotos setzen Premier Boris Johnson unter Druck. Dies kurz vor der Veröffentlichung des ungekürzten Untersuchungsberichts über illegale Lockdown-Partys in der Downing Street.

Johnson habe nicht erkannt, dass es sich bei Zusammenkünften im Lockdown um Partys gehandelt habe. Neue Fotos stellen die Verteidigung nun infrage. Der Premier gerät weiter unter Druck.

Die von dem britischen Sender ITV am Montagnachmittag veröffentlichten Bilder zeigen Johnson mit einem gefüllten Glas in der Hand. Mehrere andere Anwesende recken ihre Hände mit Gläsern zum Zuprosten in die Luft. Auf dem Tisch, der in der Mitte der Fotos zu sehen ist, stehen mehrere geöffnete Wein- und Sektflaschen.

Neue «Partygate»-Fotos könnten Boris Johnson zum Verhängnis werden. - Twitter/@itvnews

Die Bilder sollen ITV zufolge bei der Abschiedsfeier für Johnsons ehemaligen Kommunikationschef Lee Cain im November 2020 entstanden sein. Sie stellen Johnsons Verteidigung infrage, bei den Zusammenkünften nicht erkannt zu haben, dass es sich um Partys handelte.

Kein Kommentar von Johnson

In dieser Woche soll der finale Untersuchungsbericht zu der «Partygate»-Affäre um verbotene Partys in der Downing Street veröffentlicht werden. Diese sollen während des Corona-Lockdowns stattgefunden haben. Oppositionsführer Keir Starmer warf der Regierung vor, den Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray schon jetzt zu untergraben.

Johnson selbst wollte am Montag Fragen zu dem bevorstehenden Bericht und seinen Konsequenzen nicht kommentieren. Er verwies darauf, er wolle nach der Veröffentlichung mehr sagen.

Boris Johnson soll sich nicht gegen die Lockdown-Regeln gehalten haben (Archiv). - sda - Keystone/PA Wire/Dan Kitwood

In den vergangenen Tagen war bekannt geworden, dass es zwischen der Beamtin Gray und Johnson mindestens ein Treffen gegeben hat. Bei diesem wurde über den Bericht gesprochen. Beide Seiten schoben sich zunächst gegenseitig die Verantwortung zu, das Treffen einberufen zu haben.

Johnson musste nur für eine Party Strafgeld zahlen

Zuletzt räumte Downing Street ein, einen solchen Termin veranlasst zu haben. Ein Staatssekretär der Regierung verteidigte das Gespräch. Dies mit dem Hinweis, es habe geklärt werden müssen, welche Namen und Fotos in dem Bericht veröffentlicht werden dürften.

Die polizeilichen Ermittlungen zu den Lockdown-Partys sind mittlerweile abgeschlossen. Zwar wurden rund 120 Strafgelder verhängt. Premier Boris Johnson musste jedoch nur für eine Party zahlen, obwohl er bei mehreren Veranstaltungen anwesend war.

Der Untersuchungsbericht könnte seine Position in seiner Partei und im Amt weiter schwächen. Bereits eine gekürzte Version des Berichts, die vor einigen Monaten veröffentlicht wurde, hatte den Verantwortlichen Führungsversagen und schwere Verfehlungen vorgeworfen.