Putin bereit zu Gesprächen mit Ukraine über begrenzte Feuerpause
Putin ist womöglich bereit zu Waffenruhe-Verhandlungen mit der Ukraine. Experten betonen die Möglichkeit eines taktischen Manövers.

Kremlchef Wladimir Putin erwägt erstmals seit Monaten direkte Verhandlungen mit der Ukraine zur Ausweitung von Waffenruhen. Hintergrund sind jüngste ukrainische Initiativen zur Schonung ziviler Infrastruktur.
Putin bereit zu Gesprächen mit der Ukraine
Laut der «Tagesschau» schlug Putin nach dem Auslaufen der Osterwaffenruhe bilaterale Verhandlungen vor, um Angriffe auf bestimmte Objekte einzudämmen.
Kremlsprecher Dmitri Peskow präzisierte, es handle sich um direkte Kontakte ohne Vermittler. Die stellt einen Bruch mit der bisherigen Praxis indirekter Verhandlungen über die USA dar.
Die ukrainische Seite hatte zuvor einen 30-tägigen Beschussstopp für zivile Anlagen gefordert. Diesen hatte Putin zwar skeptisch bewertete, aber nicht kategorisch abgelehnt.
Umstrittene Osterwaffenruhe
Putin zog eine gemischte Bilanz der von ihm initiierten Osterfeuerpause. Zwar hätten die Kampfhandlungen insgesamt abgenommen, doch die Ukraine habe «fast 5'000 Mal» dagegen verstossen, so «MDR».

Selenskyj konterte mit Vorwürfen über 3'000 russische Verstösse, wie die «Welt» schreibt. Gleichzeitig räumte der Kremlchef Angriffe auf zivile Ziele ein, rechtfertigte diese aber als gezielte Militärschläge.
So behauptete er, der Raketenangriff auf Sumy mit 35 Toten habe einer ukrainischen Offiziersversammlung gegolten.
Geopolitische Hintergründe
Analysen der «Tagesschau» deuten darauf hin, dass Russland Waffenruhen stets an politische Bedingungen knüpft. Diese Forderungen wurden bereits in früheren Verhandlungsrunden in Saudi-Arabien thematisiert, blieben aber unerfüllt.
Die USA drängen als Vermittler auf Fortschritte, zeigen sich jedoch ungeduldig angesichts stockender Gespräche. Ob Putins jüngste Signale tatsächlich eine Verhandlungsbereitschaft spiegeln oder taktisches Manöver sind, bleibt unklar.
Innere Repression als Begleitmusik
Parallel zu den diplomatischen Schritten verschärfte Moskau das Vorgehen gegen Regierungskritiker. Neue Gesetze verbieten die «Diskreditierung» der Armee und die Befürwortung von Sanktionen, wie die «Welt» berichtet.
Diese Massnahmen unterstreichen den innenpolitischen Druck, unter dem Putin handelt. Die kommenden Tage werden zeigen, ob die Ankündigung direkter Gespräche eine neue Dynamik entfacht.