Mutter (†39) von getötetem Meitli (†14) hatte Täter angezeigt
Gemäss Medienberichten war der Rotterdam-Schütze ein verurteilter Tierquäler. Die Mutter (†39) des getöteten Mädchens (†14) hatte ihn mehrfach angezeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- In der niederländischen Stadt Rotterdam ereignete sich am Donnerstag eine Amoktat.
- Gemäss Polizeiangaben wurden zwei Menschen getötet und eine Person schwer verletzt.
- Ein 32-Jähriger wurde von der Polizei festgenommen – man gehe von einem Einzeltäter aus.
In der niederländischen Stadt Rotterdam kam es zu einem tragischen Vorfall. Laut Polizei wurden bei einer Amoktat mehrere Menschen getötet. Der mutmassliche Täter sei polizeibekannt – die Behörden sprechen von einer «gezielten Tat».
Der Verdächtige wurde von der Polizei festgenommen: Er soll sowohl für Brände im Krankenhaus als auch in einer Wohnung verantwortlich sein. Die Behörden gehen bei 32-jährigen Tatverdächtigen von einem Einzeltäter aus.
Zuerst fielen Schüsse in einer Wohnung im Westen Rotterdams, wo anschliessend ein Feuer ausbrach. Kurz darauf gab es eine weitere Schiesserei im Erasmus-Krankenhaus, etwa 1,5 Kilometer entfernt vom ersten Tatort. Auch hier brach ein Brand aus und Teile des Krankenhauses mussten evakuiert werden. Bewaffnete Polizeieinheiten durchsuchten das Gebäude nach weiteren Gefahrenquellen.
Motiv unbekannt – Täter war vorbestraft
Gemäss Polizeiangaben handelt es sich beim Tatverdächtigen um einen Studenten der Erasmus-Universität in Rotterdam. Eine 39-jährige Frau sei in der Wohnung erschossen worden. Ihre 14-jährige Tochter wurde schwer verletzt. Ein weiteres Todesopfer sei ein 46-jähriger Dozent an der Universität.
Über die Hintergründe der Tat ist derzeit wenig bekannt – der mutmassliche Täter ist aber polizeibekannt: Er wurde 2021 bereits wegen Tierquälerei strafrechtlich belangt.
Erste Ermittlungen ergaben, dass er in direkter Nähe zu der getöteten Frau und ihrer Tochter wohnte. Gemäss «Rijnmond» hatte die getötete Nachbarin den Mann wegen Tierquälerei mehrmals bei der Polizei angezeigt. Noch ist allerdings unklar, ob dies das Motiv für die heutige Bluttat war.
BREAKING FOOTAGE: A 32-year-old gunman dressed in combat gear opened fire in a hospital in the Dutch city of Rotterdam, killing and wounding an unknown number of people and setting the facility ablaze
— Insider Paper (@TheInsiderPaper) September 28, 2023
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Über die Beziehung zwischen dem Tatverdächtigen und dem verstorbenen Dozenten ist hingegen noch wenig bekannt: Der Bürgermeister von Rotterdam schliesst allerdings nicht aus, dass der mutmassliche Schütze zuvor in einem seiner Kurse abgelehnt worden war. «Das ist ein Szenario, welches wir in Betracht ziehen.»
Chaotische Szenen inmitten der Hafenstadt
Auf X kursieren Videos von wilden Panikszenen vor und innerhalb der Universitätsklinik. Der Bewaffnete hatte sich innerhalb der Klinik verschanzt. Gegenüber dem Sender «Rijnmond» hatten mehrere Augenzeugen berichtet, der Täter habe seelenruhig den Hörsaal betreten. Danach habe er sich umgesehen und gerufen «es ist Zeit» – ehe er fünf gezielte Schüsse abfeuerte.
Er trug militärische Kampfkleidung und eine kugelsichere Weste, wie Polizeichef Westerbeke sagte. Der mutmassliche Amokläufer war selbst Student an der Erasmus-Universität. Am Freitag soll er dem Haftrichter vorgeführt werden.
Rotterdam erlebt einen «sehr schwarzen Tag»
Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. «Wir wurden aufgeschreckt durch eine abscheuliche Tat.» Auch Ministerpräsident Mark Rutte zeigte sich entsetzt.
Das Königspaar drückte den Angehörigen und Opfern ebenfalls sein Mitgefühl aus: «Auch denken wir an alle, die während dieser schrecklichen Taten in Angst waren», liess das Paar mitteilen.
Die scheidende Justizministerin Dilan Yesilgöz äusserte sich betroffen über die Vorfälle: «Rotterdam erlebt einen sehr schwarzen Tag». Sie drückte ihr Mitgefühl für die Menschen in Rotterdam aus: «Meine und unsere Gedanken sind bei den Opfern, Familien, Freunden, Rettungskräften und Polizeibeamten», sagte sie auf einer Kundgebung in Brüssel.