Russland erhöht in Konflikt um Krim Druck auf Ukraine

Russland verstärkt die militärische Präsenz auf der Halbinsel Krim. Zugleich sendet die Ukraine Zeichen der Deeskalation.

Die Brücke, die die Krim mit Russland verbindet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine spitzt sich zu.
  • Während Kiew Deeskalationssignale zeigt, wittert Moskau eine Provokation.

Im Konflikt mit der Ukraine erhöht Russland den Druck und verstärkt die militärische Präsenz auf der annektierten Halbinsel Krim. Es würden mehr als zehn Kampfflugzeuge dorthin verlegt, meldete die Nachrichtenagentur Interfax heute Montag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau.

Die USA gehen davon aus, dass wegen des Zwischenfalls zwischen russischen und ukrainischen Marineeinheiten in den Gewässern vor der Krim vergangenen Monat in Europa die Bereitschaft zu Sanktionen gegen die Regierung in Moskau gestiegen ist.

Die Ukraine selbst sandte Zeichen von Deeskalation. Das wegen des Zwischenfalls bis Ende Dezember verhängte Kriegsrecht solle nicht verlängert werden, kündigte Präsident Petro Poroschenko an. Er plane keine Ausweitung, es sei denn, es gebe einen grossangelegten Angriff von russischer Seite, sagte er.

Dauerhaft in Belbek stationiert

Nach dem Interfax-Bericht sollen die Kampfjets dauerhaft auf dem Luftwaffenstützpunkt Belbek stationiert werden. Bei den Flugzeugen soll es sich um Suchoi Su-27 und Su-30 Kampfjets handeln. Aussenminister Sergej Lawrow habe erklärt, die Ukraine bereite «eine Provokation» vor dem Jahreswechsel vor, hiess es weiter.

Russische Medien hatten Ende November von Plänen berichtet, ein Flugabwehr-Raketensystem des Typs S-400 auf die Krim zu verlegen.

Russland hatte die Krim 2014 annektiert. Die Spannungen in der Region haben sich mit dem Zwischenfall in der Meerenge von Kertsch zwischen der Krim und dem russischen Festland verschärft. Russische Grenzschutzschiffe hinderten drei ukrainische Marineboote an der Einfahrt ins Asowsche Meer, indem sie sie beschossen und beschlagnahmten.

Die Ukraine sprach von einer militärischen Aggression. Russland dagegen erklärte, die ukrainischen Schiffe seien illegal in russische Hoheitsgewässer eingedrungen.

Sanktionen verlängert

Der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Kurt Volker, sagte, in Europa wachse die Unterstützung für zusätzliche Sanktionen gegen Russland. «Ich wäre nicht überrascht, wenn dies in den nächsten ein-zwei Monaten passiert», sagte er bei einer Besprechung.

Westliche Staaten haben bereits Sanktionen gegen Russland erlassen, weil es die Krim annektiert hat und Separatisten im Osten der Ukraine unterstützt. Diese Sanktionen wurden vergangene Woche auf dem EU-Gipfel verlängert.