Schreck in Paris: Kampfjet durchbricht Schallmauer
Ein Riesen-Knall über Paris - und der erste Gedanke: Das war eine Explosion. Bei vielen werden Erinnerungen an Terroranschläge der vergangenen Jahre wach. Dann gibt es eine Entwarnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einem lautem Knall hat ein Rafale-Kampfjet der französischen Luftwaffe Hunderttausenden Menschen in Paris und Umgebung einen riesigen Schrecken eingejagt.
Das Militärflugzeug habe die Schallmauer durchbrochen, um zu einem Linienflugzeug zu gelangen, das die Funkverbindung verloren hatte, teilte Verteidigungsministerin Florence Parly am Mittwoch via Twitter mit.
Viele Menschen dachten zunächst, es handele sich um eine Explosion. Ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete von einer Druckwelle im Süden von Paris, die seine Haustür kurzzeitig nach innen gedrückt habe.
Der Knall unterbrach auch die Partie von Dominik Koepfer gegen den Schweizer Stan Wawrinka bei den French Open kurz. Die beiden Spieler standen für einen Moment irritiert auf dem Platz, als das Geräusch zu hören war.
Die Szene weckte Erinnerungen an den Terror am Stade de France im November 2015. Damals waren während des Fussball-Freundschaftsspiels zwischen Deutschland und Frankreich Detonationen zu hören.
Der Kampfjet durchbrach die Schallmauer kurz vor vor 12 Uhr im Raum Paris. Die Polizei gab bereits kurz darauf Entwarnung und forderte erschreckte Bürger auf, nicht die Notfallleitungen zu blockieren.
Ein Sprecher der Luftwaffe sagte dem Nachrichtensender BFMTV und anderen Medien, dass der Rafale-Jet um 11.45 Uhr im ostfranzösischen Saint-Dizier abhob, um als «Himmelspolizei» zu einem Flugzeug mit fehlender Funkverbindung bei Paris zu gelangen. Dann sei ein zweites Flugzeug im Westen der Hauptstadt in Schwierigkeiten geraten, und der Pilot habe in rund 10 Kilometer Höhe auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt. Beide Zivilflugzeuge konnten demnach ihre Funkverbindung wiederherstellen.
Die Angst vor dem Terror ist in Frankreich allgegenwärtig. Erst am Freitag hatte ein Angreifer zwei Menschen mit einem Hackmesser in der Nähe der ehemaligen Redaktionsräume des Satiremagazins «Charlie Hebdo» angegriffen und verletzt. Gegen ihn wird wegen Terrorverdachts ermittelt. Frankreichs Regierung warnt immer wieder davor, dass die Terrorgefahr im Land extrem hoch sei.
Auch am Aktienmarkt war ein kurzer Schreck zu spüren. Der französische Leitindex Cac-40 und der deutsche Dax gaben jeweils knapp ein halbes Prozent nach. Als sich die Ursache herausstellte, holten die Indizes ihre Verluste auf.