Schulze wirbt für Einlagerung von klimaschädlichem CO2 im Boden

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Deutschland,

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich für die Einlagerung von klimaschädlichem CO2 im Boden ausgesprochen, um die deutschen Klimaziele noch zu erreichen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD)
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Umweltministerin fordert mehr Tempo im Kampf gegen die Erderwärmung.

«Diese Debatte muss sein», sagte Schulze dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben) mit Blick auf die von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in dieser Woche angestossene Diskussion über unterirdische CO2-Speicherung.

«Gegen die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid gab es lange Widerstand, weil sie die längere Verstromung von Kohle ermöglichen sollte», führte die Ministerin aus. Mit dem Kohleausstieg aber habe sich «dieser Einwand erledigt». Merkel hatte bei ihrer Rede beim zehnten Petersberger Klimadialog Anfang der Woche und in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» die Speicherung von Kohlendioxid zur Erreichung der Klimaneutralität ins Spiel gebracht.

Auch mit natürlichen Mitteln lasse sich Kohlendioxid binden, sagte Schulze. So sei Aufforstung wichtig. «Ich warne aber vor Illusionen: Wir können gar nicht so viele Bäume pflanzen, wie wir bräuchten, um unseren heutigen CO2-Ausstoss auszugleichen», sagte die SPD-Politikerin. Davon abgesehen sei es «immer besser, den Ausstoss von vornherein zu vermeiden als das CO2 hinterher mühsam wieder einzufangen, energieaufwändig weiterzuverwenden oder einzuspeichern».

Schulze mahnte, Deutschland dürfe seinen Beitrag zum Klimaschutz nicht auf andere Staaten abwälzen: «Wir können auch nicht von Schwellen- und Entwicklungsländern erwarten, dass sie für uns das Problem lösen», sagte die Ministerin. «Schliesslich müssen die selbst auch klimaneutral werden.»

Ihre Kollegen im sogenannten Klimakabinett rief Schulze zu schnelleren Massnahmen für den Klimaschutz auf. «Da muss mehr Tempo rein», sagte sie. Ausdrücklich rief die SPD-Politikerin Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auf, dieser müsse «beim Ausbau der Erneuerbaren Energien die Handbremse lösen».

Deutschland wird sein selbst gestecktes Klimaziel für 2020 voraussichtlich verfehlen. Die Bundesregierung hält aber an dem Ziel fest, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu verringern.

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