Schwedisches TV attackiert Rechtspopulisten nach Debatte
Vor der Wahl am Sonntag in Schweden kommt es nach einer TV-Debatte zum Eklat: Das öffentliche TV distanziert sich von den rechtspopulistischen Äusserungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Während einer Debatte im schwedischen TV schiessen Rechtspopulisten gegen Migranten.
- Der öffentlich-rechtliche Sender distanzierte sich nach der Ausstrahlung davon.
- Die Schwedendemokraten sehen dabei eine Einmischung in den Wahlkampf.
In Schweden sorgt vor den Wahlen am Sonntag eine TV-Debatte mit acht Parteichefs am Freitagabend im öffentlich-rechtlichen Sender SVT für Aufsehen. Dabei sagte der Chef der rechtspopulistischen Schwedendemokraten, Jimmie Akesson, zum Thema Integration und höhere Arbeitslosigkeit bei Immigranten: «Warum ist es für diese Menschen so schwer, einen Job zu bekommen? Nun, weil sie nicht schwedisch sind, passen sie nicht nach Schweden, und es ist dann klar, dass es schwer ist, einen Job zu bekommen.»
In einer ungewöhnlichen Aktion distanzierte sich der Sender nach der Debatte von dieser Äusserung. Es gehöre trotz des Prinzips der Überparteilichkeit zu den Standards des Rundfunks, auf diskriminierende oder rassistische Äusserungen zu reagieren und Stellung zu beziehen. Die Schwedendemokraten reagierten empört und warfen dem SVT vor, sich in den Wahlkampf eingemischt zu haben.
Umfragen sehen derzeit die Schwedendemokraten im Aufwind. Die Wahllokale sind am Sonntag ab 8 Uhr geöffnet; erste Prognosen werden nach der Schliessung um 20 Uhr erwartet.