So warnte Daniela Klette ihren Komplizen bei Festnahme

Daniela Klette soll während ihrer Festnahme die Polizei ausgetrickst und ihren Komplizen Garweg gewarnt haben. Womöglich floh er daraufhin ins Ausland.

Die einstige RAF-Terroristin Daniela Klette wurde 30 Jahren nach ihrem Untertauchen mitten in Berlin verhaftet. Von ihren Komplizen fehlt weiterhin jede Spur. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Daniela Klette soll ihren Komplizen Garweg während ihrer Festnahme gewarnt haben.
  • Seither hat er sein Handy nicht mehr eingeschaltet, eine alte Unterkunft war leer.
  • Es gibt laut den Ermittlern Hinweise, dass er sich ins Ausland abgesetzt hatte.

Am 26. Februar gelang der Berliner Polizei ein Coup: Sie konnte die über 30 Jahre untergetauchte ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette festnehmen. Von ihren Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg fehlt weiterhin jede Spur – weil sich die Polizei austricksen liess?

Wie mehrere deutsche Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichten, gingen bloss zwei Beamte zu Klettes Wohnung. Die Verdächtige zeigte einen gefälschten Ausweis, sollte aber dennoch auf die Polizeistation mitkommen. Zuvor wurde ihr noch erlaubt, auf die Toilette zu gehen.

Nach Burkhard Garweg wird weiterhin gesucht. - keystone

Und von dort soll sie Garweg eine Nachricht geschickt haben: «Sie haben mich.» Die SIM-Karte spülte sie anschliessend runter.

Die Polizei war Garweg eigentlich ebenfalls auf der Spur. Doch laut Ermittlerkreisen nutzte der Verdächtige seit Klettes Festnahme sein Handy nicht mehr. Dies deutet auf die Warnung hin.

Man wisse, dass er sich als Martin ausgegeben habe, sagt Friedo de Vries, Chef des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA), zur «Zeit». Garweg soll in einem umgebauten Bauwagen in Berlin gelebt haben. Doch als die Polizei diesen stürmte, fand sie bloss eine Werkstatt zur Dokumenten-Fälschung, nicht aber den Terroristen.

Garweg habe sich wohl «sehr genau mit der Frage beschäftigt, wie er im Falle einer Festnahme wie jener Klettes reagiert. Er wird einen Plan für diesen Fall im Kopf gehabt haben», so de Vries. Gegenüber dem «Spiegel» sagte er auch, es gebe Hinweise, dass sich Garweg ins europäische Ausland abgesetzt habe.