Spanien nimmt am Donnerstag Abschied von Corona-Todesopfern
Am Donnerstag verabschiedet Spanien sich von den 28'400 Todesopfern der Pandemie. Auch hochrangiger Besuch aus dem Ausland wird erwartet.
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien nimmt am Donnerstag Abschied von seinen Corona-Toten.
- Über 28'400 Todesopfer forderte die Pandemie in dem Land.
- König Felipe VI und zwei Betroffene werden eine Rede halten.
Der einstige Corona-Hotspot Spanien nimmt am Donnerstag Abschied von seinen mehr als 28'400 Todesopfern der Pandemie. Ansprachen halten König Felipe VI. und zwei Betroffene. Auch hochrangiger Besuch aus dem Ausland wird erwartet.
Man werde beim Staatsakt auf dem Armería-Platz in Madrid nicht nur der Toten gedenken und sich beim Gesundheitspersonal bedanken. Dies teilte die Regierung des sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez im Vorfeld mit.
Es gehe auch darum, die Verdienste der gesamten spanischen Gesellschaft in dieser sehr schwierigen Zeit zu würdigen.
Hochrangiger Besuch aus dem Ausland
Erwartet werden aus Brüssel EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, Parlamentspräsident David Sassoli und Ratschef Charles Michel. Angesagt haben sich unter anderem auch der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Auch der Chef der Welttourismus-Organisation UNWTO, Zurab Pololikashvili, meldete seine Teilnahme.
Unter den rund 400 Gästen werden ausserdem zahlreiche Hinterbliebene der Opfer und viele Vertreter von systemrelevanten Berufen sein. Diese Teilnehmer werden nach amtlichen Angaben in der halbstündigen Zeremonie die Hauptrollen einnehmen: Neben Felipe wird der Bruder eines in Madrid mit Covid-19 verstorbenen Journalisten sprechen. Eine Krankenschwester des Universitätskrankenhauses Vall d'Hebron in Barcelona wird ebenfalls eine Rede halten.
Spanien ist eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder Europas. Man hofft, dass die Trauerzeremonie in Madrid auch positive, überzeugende Signale für den einen Tag später beginnenden, zweitägigen EU-Sondergipfel aussendet. Beim Gipfel wird eine Einigung über das umstrittene Wiederaufbauprogramm für Europa im Volumen von 750 Milliarden Euro angestrebt.
«Sparsame Vier» sind skeptisch
Die «Sparsamen Vier», die Niederlande, Schweden, Dänemark und Österreich, stehen dem Vorhaben skeptisch gegenüber. Sie lehnen die nicht rückzahlbaren EU-Wirtschaftshilfen ab und fordern, dass die Gelder ausschliesslich als Kredite fliessen. Zudem verlangen sie von den südeuropäischen Ländern soziale und ökonomische Reformen.
Sánchez betont derweil immer wieder, Solidarität sei zwingend nötig. «Wir müssen Bündnisse eingehen, die das Tor zu einem grossen Abkommen öffnen. Ein Abkommen, das uns Europäern ermöglicht, die Covid-19-Krise gemeinsam zu überwinden».
Dies postete der Sozialist am Dienstagabend auf Twitter nach einem Treffen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. «Ohne Einheit wird es keine Erholung geben», warnte er.