Stichwahl in Moldau: Pro-Europa-Präsidentin Sandu gewinnt

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt hat die proeuropäische Präsidentin Maia Sandu gewonnen – mithilfe der im Ausland lebenden Moldauer.

Maia Sandu hat mit ihrer Partei 53 Prozent der Stimmen bekommen. Foto: Diego Herrera/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Republik Moldau hat die prowestliche Amtsinhaberin Maia Sandu den Sieg errungen.

Sie erhielt 55,1 Prozent der Stimmen, wie die Wahlleitung in Chisinau nach Auszählung von über 99 Prozent der Wahlzettel mitteilte. Ihr Herausforderer, der ehemalige Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, unterlag mit 44,9 Prozent der Stimmen.

Stichwahl in Moldau: Stimmen aus dem Ausland

Sandu verdankt ihren Sieg vor allem den Stimmen der im Ausland lebenden Moldauer, insbesondere in der EU. Diese Gruppe stimmte überwiegend für sie, was den Ausschlag gab, berichtet die «Tagesschau».

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Die Wahlbeteiligung lag bei über 54 Prozent, höher als bei der ersten Runde am 20. Oktober.

Sandu, die für die Partei Aktion und Solidarität (PAS) antrat, will in ihrer zweiten Amtszeit Reformen durchsetzen. Auch will sie den EU-Beitrittskurs des Landes festigen. Ihr Gegner Stoianoglo wollte eine Zusammenarbeit auch mit Russland, berichtet die «Süddeutsche».

Reaktionen aus der EU

EU-Politiker reagierten erleichtert auf Sandus Wiederwahl. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gratulierte Sandu und lobte ihre Durchsetzungsfähigkeit: «Es erfordert eine seltene Art von Stärke, die Herausforderungen zu meistern, mit denen Sie bei dieser Wahl konfrontiert waren.«

Von der Leyen (re.) und Moldaus Präsidentin Sandu - POOL/AFP

Die moldauische Führung warf Russland massive Einmischung in den Wahlablauf vor. Der Sicherheitsberater der Präsidentin, Stanislav Secrieru, sprach von «massiver Einmischung Russlands». Er berichtete von Cyberattacken und anderen Versuchen, das Ergebnis zu verzerren, zitiert ihn die «Süddeutsche».

Sandu betonte in ihrer ersten Rede, sie wolle die Präsidentin für alle sein. Auch für die, die nicht für sie gestimmt hatten.

Die nächste politische Herausforderung für sie ist die im Sommer anstehende Parlamentswahl. Bei dieser muss sie die Mehrheit in der Volksversammlung verteidigen, um ihre Reformen umsetzen zu können.