Prorussische Gouverneurin in Republik Moldau festgenommen
Die prorussische Gouverneurin von Gagausien, Evghenia Gutul, wurde wegen Finanz- und Wahlrechtsverstössen im Zusammenhang mit ihrer Wahl 2023 festgenommen.

Die prorussische Gouverneurin der autonomen Region Gagausien in der Republik Moldau, Evghenia Gutul, ist festgenommen worden.
Nach Angaben des Nationalen Antikorruptionszentrums werden ihr verschiedene Finanz- und Wahlrechtsverstösse im Zusammenhang mit ihrer Wahl zum Autonomie-Oberhaupt 2023 vorgeworfen.
Bei einer Routinekontrolle am Hauptstadtflughafen Chisinau sei aufgefallen, dass im System ein Ausreiseverbot für Gutul stehe, teilten die Behörden des Kandidatenlandes für einen EU-Beitritt mit. Sie werde zunächst für 72 Stunden festgehalten.
Moskau kritisiert Festnahme
In Moskau kritisierte Kremlsprecher Dmitri Peskow die Festnahme. Moldau ignoriere die Prinzipien des politischen Pluralismus und der Demokratie, sagte er. Der ins Ausland geflohene moskautreue Oligarch Ilan Shor, der noch immer als einflussreicher Akteur in der moldauischen Politik gilt, nannte die Festnahme örtlichen Medien zufolge illegal und verbrecherisch.
Gutul leitet seit 2023 das Gebiet, in dem die turksprachige Volksgruppe der Gagausen sich selbst verwaltet. Im vergangenen Jahr wurde sie in Russland von Präsident Wladimir Putin und Aussenminister Sergej Lawrow empfangen.
Moldau als Nachbarland des EU-Mitglieds Rumänien ist zwischen dem Westen und Russland hin- und hergerissen. Bei einem Referendum 2024 setzten sich die Befürworter eines EU-Kurses knapp durch. Russland will das Land in seinem Einflussbereich halten. Moskau bemüht sich seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine verstärkt um das traditionell russlandfreundliche Gagausien.