Streit um Zubringerflüge – Lufthansa nimmt Kontakt zu Condor auf
Lufthansa hat im Streit um die Zubringerflüge mit der Fluggesellschaft Condor Kontakt aufgenommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Lufthansa hat sich wegen der Zubringerflüge mit Condor in Verbindung gesetzt.
- Lufthansa kündigte vergangenen November einen Vertrag über Zubringerflüge.
- Seither herrscht Streit zwischen den beiden Fluggesellschaften.
Im Streit um die Kündigung von Zubringerflügen für Condor-Fernreisen gibt es erste Anzeichen für eine Entspannung. Lufthansa habe Kontakt mit Condor aufgenommen, sagte ein Sprecher des Kranich-Konzerns am Donnerstag auf Anfrage.
Eine Condor-Sprecherin bestätigte, dass sich Lufthansa wegen der Zubringerflüge mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt habe. Nähere Details nannten beide Seiten nicht.
Lufthansa kündigte Vertrag mit Condor
Zuletzt hatte das von Condor eingeschaltete Bundeskartellamt dem Ferienflieger den Rücken gestärkt. Lufthansa hatte den langjährigen Pauschalvertrag über Zubringerflüge für Condor-Fernreisen im vergangenen November gekündigt. Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft werden dadurch schwieriger buchbar. Für Verspätungen beim Zubringer musste früher die Lufthansa haften. Selbst kann die Condor ein derartiges Zubringernetz nicht aufstellen.
Das deutsche Bundeskartellamt sah in der Kündigung nach einer vorläufigen Prüfung einen Missbrauch von Marktmacht. Medienberichten zufolge hat auch die EU-Kommission die negativen Folgen der Vertragskündigung thematisiert und ist unter anderem deshalb in Berlin vorstellig geworden.
Condor reichte Klage ein
Zudem hatte die mit staatlichen Mitteln gestützte Condor beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klage eingereicht. Der Ferienflieger will die EU-Auflagen für die staatlichen Milliardenhilfen an Lufthansa gerichtlich überprüfen lassen.
Der Kranich-Konzern will selbst stärker in das Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen und hat dafür den neuen Betrieb «Eurowings Discover» gegründet, in dem die touristischen Flüge gebündelt werden sollen.