Streit ums Schächten in Österreich beendet

Koscheres Fleisch wird in Niederösterreich nicht nur an Juden verkauft werden, die sich namentlich registrieren lassen. Dies hat Landesregierung entschieden.

Die Israelitischen Kultusgemeinde wollte eine Namensliste alles Juden führen, die koscheres Fleisch kaufen. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Die FPÖ verlangt, das Schächten einzudämmen.
  • Doch die Registrierung von Käufern koscheren Fleisches tritt nicht in Kraft.

In Österreich wird es keine Registrierung von Käufern koscheren Fleisches geben. Die Landesregierung Niederösterreichs einigte sich auf Vorschriften fürs Schächten, die sowohl den Tierschutz als auch die Religionsfreiheit berücksichtigen sollen. Die von der Israelitischen Kultusgemeinde befürchteten Namenslisten für Juden werde es somit nicht geben, bekräftigte Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Freitag.

In einem neuen Erlass wurden vorherige Passagen gestrichen, nach denen die Behörde in jedem Einzelfall prüfen sollte, ob der Kunde einen Bedarf an rituell geschlachtetem Fleisch habe. Dieser Bedarf kann nun unter anderem auch durch frühere Rechnungen belegt werden.

Der für den Tierschutz zuständige FPÖ-Minister Gottfried Waldhäusl will das Schächten eindämmen. Viele Muslime und Juden aus Wien kaufen im benachbarten Niederösterreich das koschere Fleisch. Beim sogenannten Schächten wird dem Tier ohne vorherige Betäubung die Kehle aufgeschlitzt und es blutet aus. Ziel ist dabei, dass das Tier möglichst vollständig ausblutet, denn der Verzehr von Blut ist sowohl im Judentum als auch im Islam untersagt.