Toskana: Zwei Teenager sterben bei Unfall – Augenzeugen berichten
Bei einem tragischen Unfall in der Toskana sterben zwei Teenager. «Es wirkte wie ein Attentat», sagen Augenzeugen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einem tragischen Unfall in der Toskana kamen zwei Teenager-Mädchen ums Leben.
- Die Fahrerin wurde festgenommen, Ermittlungen zum Unfall in Lido di Camaiore laufen.
- Augenzeugen erlebten den Unfall hautnah mit und hörten «den letzten Atemzug» der Opfer.
Bei einem tragischen Unfall in der Toskana kommen zwei Menschen ums Leben. Nach ersten Angaben der italienischen Polizei hatte die Autofahrerin, eine 44 Jahre alte Frau, die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren.
Bei den Todesopfern handelt es sich um Schülerinnen aus Nordrhein-Westfalen, die auf einer Schulreise waren. Jetzt melden sich Augenzeugen zu Wort.
Augenzeugen berichten
«Es wirkte wie ein Attentat», schildert eine Zeugin laut «La Nazione» den Unfall, der sich in Lido di Camaiore zutrug: Die 44-jährige Fahrerin aus Brasilien ignorierte eine rote Ampel. Dann verlor sie die Kontrolle und erfasste mehrere deutsche Studentinnen. Zwei Mädchen, 18 und 19 Jahre alt, starben noch am Unfallort.
Eine Hotelangestellte eilte zu Hilfe. «Ich hörte einen letzten Atemzug, dann nichts mehr», wird sie von «La Nazione» zitiert.
Zerstörerische Fahrt
Die Raserin setzte ihre Fahrt fort. An der nächsten Ecke krachte sie in eine Ampel am Viale Colombo.
Das Ampellicht flog laut Augenzeugen wie ein Projektil durch die Luft. Es zerschmetterte die Scheibe des Hotels Sirio, so die Zeitung weiter.
Auch französische Touristinnen wurden von dem Auto erfasst. Zwei wurden gegen eine Betonsäule gedrückt, eine nur knapp verfehlt.
Chaos und Verzweiflung
«Es klang, als wäre eine Bombe explodiert», berichten Anwohner gegenüber «La Nazione». Erst parkende Autos stoppten den Wagen.
Die Fahrerin stieg aus, wirkte völlig abwesend. «Ihre Augen waren leer», erzählt ein junger Mann.
Sie klagte über Schmerzen am Handgelenk. Ihre Beifahrerin blieb regungslos mit geschwollenem Gesicht im Auto sitzen.
Rettungskräfte im Einsatz
Dutzende Notrufe gingen ein. «Schickt Krankenwagen, hier ist ein Massaker passiert», zitiert die Zeitung die Anrufer.
Sirenen heulten, Rettungskräfte eilten herbei. Deutsche Jugendliche suchten verzweifelt nach ihren Freundinnen.
«Sagt uns etwas, sagen sie uns, ob es sie sind!», flehten sie angesichts der verhüllten Leichen. Die Handys der Opfer klingelten vergeblich.
Ermittlungen laufen
Die Schwerverletzte, eine 60-jährige Französin, wurde nach Cisanello geflogen. Die Fahrerin kam ins Krankenhaus von Versilia.
Dort wurde sie von der Polizei bewacht. Blut- und Drogentests wurden angeordnet.
Die 44-Jährige wurde aus dem Spital entlassen und unter Arrest gestellt. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen.
Zweiter Horror-Unfall in Toskana in kurzer Zeit
Erst Anfang August verunfallte in der Toskana ein Reisebus. Ein Mensch wurde getötet, viele weitere verletzt. Der Bus ist auf einer Autobahn unweit der Stadt Arezzo gegen den Beginn einer Leitplanke gefahren.
Auf Bildern der Feuerwehr ist zu sehen, wie die Windschutzscheibe des Busses von der Leitplanke regelrecht durchbohrt ist.