Tote und Verletzte bei Zugunglück im tschechischen Grenzgebiet

An der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien sind zwei Züge frontal kollidiert. Dabei starben mindestens zwei Personen, Dutzende weitere wurden verletzt.

Ein von der Polizei CR zur Verfügung gestelltes Handout-Foto zeigt ein Zugunglück in der Nähe des tschechischen Dorfes Pernink. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Grenze zwischen Deutschland und Tschechien sind zwei Züge frontal kollidiert.
  • Dabei sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen, bis zu 30 weitere wurden verletzt.

Beim Frontalzusammenstoss zweier Personenzüge auf einer Strecke durch das Erzgebirge zwischen Tschechien und Deutschland hat es Tote und Verletzte gegeben. Zwei Menschen seien ums Leben gekommen, sagte der Sprecher des Rettungsdienstes in Karlsbad (Karlovy Vary), Radek Hes, am Dienstagnachmittag.

Es gebe 20 bis 30 Verletzte, darunter sowohl tschechische als auch deutsche Staatsbürger. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zudem 9 Menschen schwer und 13 leicht verletzt. Die Unglücksstelle in einem Waldstück zwischen den Gemeinden Pernink und Nove Hamry war für die Rettungskräfte nur schwer zugänglich.

Der eine Zug war auf der eingleisigen Strecke unterwegs vom westböhmischen Bäderort Karlsbad ins sächsische Johanngeorgenstadt. Der andere fuhr in umgekehrter Richtung. Die kurvenreiche und hügelige Trasse führt über den Erzgebirgskamm.

Unfallursache noch unklar

Warum die Züge zusammenstiessen, war zunächst unklar. Sie sollten sich eigentlich erst im nächsten Bahnhof kreuzen. Betrieben wird dieser Teil der Trasse von der staatlichen tschechischen Eisenbahn (CD).

Die Polizei nahm einen der beiden Lokführer fest. Der Verdacht laute auf fahrlässige Gefährdung der Allgemeinheit, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Er soll zu früh losgefahren sein.

Ein von Feuerwehrleuten des HZS Karlovarskeho kraje zur Verfügung gestelltes Handout-Foto zeigt das Zugunglücksgebiet in der Nähe des tschechischen Dorfes Pernink - keystone

Mehrere Rettungshubschrauber waren im Einsatz, darunter auch einer aus dem benachbarten Sachsen. Die Einsatzkräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Feuerwehr musste die Verletzten wegen des unzugänglichen Geländes über die Gleise zu Fuss in den nächsten Bahnhof tragen. Die Krankenhäuser der Region wurden in Alarmbereitschaft versetzt.

Auf Fotos war zu sehen, dass die beiden Fahrerbereiche komplett demoliert waren. Im umliegenden Wald wurde nach Verletzten gesucht, die möglicherweise unter Schock weggerannt waren. Der tschechische Verkehrsminister Karel Havlicek sowie der Direktor der Eisenbahnverwaltung, Jiri Svoboda, eilten am Abend an den Unglücksort.