Unesco fordert schnelle Inbetriebnahme von Hochwasserschutzprojekt in Venedig
Angesichts des Rekordhochwassers in Venedig hat die Unesco die italienische Stadt aufgefordert, das Grossbauprojekt Mose zum Schutz der Lagunenstadt voranzutreiben.
Das Wichtigste in Kürze
- Arbeiten an Grossbaustelle seit 2003 - Fertigstellung erst 2021 geplant.
Die Direktorin des Welterbezentrums der UN-Kulturorganisation in Paris, Mechtild Rössler, bot am Freitag an, Experten zu schicken, um das 2003 begonnene Grossbauprojekt zum Abschluss zu bringen. Venedig gehört seit 1987 zum Welterbe. Mit 1,87 Metern ist das derzeitige Hochwasser laut Rössler das schlimmste seit 50 Jahren.
Das Vorzeigeprojekt Mose, das bereits 1984 geplant wurde, stockte unter anderem wegen Korruptions- und Geldwäschevorwürfen. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte sagte kürzlich anlässlich des diesjährigen Rekordhochwassers in Venedig, der Bau sei mittlerweile zu 93 Prozent abgeschlossen und «wahrscheinlich» im Frühjahr 2021 fertig. Zuletzt hatten Ingenieure entdeckt, dass Teile der Konstruktion verrostet waren.
Die Grossbaustelle Mose erstreckt sich über eine Länge von 20 Kilometern an der Lagune von Venedig. Die Stadt leidet regelmässig unter Überschwemmungen, aufgrund des gestiegenen Meeresspiegels ist das «Acqua alta» mittlerweile eine echte Bedrohung für die bei Touristen beliebte Lagunenstadt.