UNO: Hungersnot in Madagaskar durch Klimawandel verursacht
Der Klimawandel ist nach UN-Angaben die Ursache der verheerenden Hungersnot in Madagaskar.
Das Wichtigste in Kürze
- Situation in afrikanischem Inselstaat laut WFP «alarmierend».
«Dies ist die einzige Hungersnot aufgrund des Klimawandels weltweit», sagte der stellvertretende Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), Arduino Mangoni, am Dienstag vor Journalisten. Angesichts der derzeitigen Klima-«Trends» sei aber zu befürchten, dass «in den kommenden Monaten und Jahren» vergleichbare Hungersnöte entstünden.
Verantwortlich für die aktuelle Hungersnot in Madagaskar ist den Angaben zufolge die schlimmste Dürre auf dem südostafrikanischen Inselstaat seit rund 40 Jahren. Fast 30.000 Menschen in dem Land leiden laut dem WFP Hunger, 1,3 Millionen weitere sind demnach von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen.
Mangoni bezeichnete die Situation in Madagaskar als «alarmierend» und «herzzerreissend». Vor kurzem habe er ein Ernährungszentrum besucht, in dem Kinder behandelt worden seien, «die wirklich nur Haut und Knochen waren». Rund eine halbe Million Kinder in Madagaskar gelten als akut mangelernährt.
Dem WFP-Experten zufolge droht eine weitere Zuspitzung der Lage in Madagaskar bis zur nächsten Erntesaison im März und April. Um in den kommenden sechs Monaten lebensrettende Hilfen bereitzustellen, benötige das WFP sofort 69 Millionen Dollar (59,5 Millionen Euro).
Auch in anderen Staaten der Erde leiden Menschen Hunger, etwa im Jemen, dem Südsudan und der äthiopischen Krisenregion Tigray. Hintergrund dieser Krisen sind laut Mangoni aber bewaffnete Konflikte und nicht der Klimawandel.
Über globale Massnahmen zum Klimaschutz verhandeln derzeit die Delegationen von knapp 200 Ländern bei der UN-Klimakonferenz im schottischen Glasgow. Aktivisten fordern die Industriestaaten zu deutlich entschlossenerem Handeln auf, um die Erderwärmung zu begrenzen.