Verdacht auf Autorennen – Kind wird angefahren und stirbt

Am Tag danach erinnern nur noch Markierungen an die Tragödie. Ein Junge ist tot – möglicherweise weil sich zwei Männer ein illegales Autorennen lieferten.

Ein einzelner Sportschuh liegt nach einem Verkehrsunfall an einer Bushaltestelle zwischen Glasscherben in einem Farbkreis der Spurensicherung der Polizei. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestern Samstag wurde ein Junge in Dresden von einem Auto angefahren.
  • Wenig später verstarb der Sechsjährige in einem Spital.
  • Hinweise von Zeugen deuten auf ein illegales Autorennen hin.

Ein sechsjähriger Junge ist in Dresden von einem Auto angefahren worden und kurz darauf im Spital gestorben. Zeugenhinweise deuteten auf ein illegales Autorennen hin, teilte die Polizeidirektion Dresden mit. Im Verdacht stehen zwei Autofahrer im Alter von 31 und 23 Jahren.

Der Junge hatte am Samstagabend die Budapester Strasse in Richtung Zentrum von einem Grünstreifen aus überquert, als der 31 Jahre alte Autofahrer ihn mit seinem Wagen erfasste.

In und an dem Fahrzeug sitzen zwei Männer, die in dem Auto mitgefahren waren, das in den tödlichen Verkehrsunfall verwickelt war. - dpa

Das Kind wurde gegen eine Bushaltestelle geschleudert. Es kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus und starb dort wenig später. Der Junge stammt genau wie die beiden Autofahrer aus Syrien.

Verfahren gegen zwei Männer eröffnet

Gegen den 31-jährigen wird wegen fahrlässiger Tötung und gefährlichen Eingriffs in den Strassenverkehr ermittelt. Zudem wurde gegen beide Männer ein Ermittlungsverfahren wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet, teilte die Polizei weiter mit. Die Führerscheine der beiden Männer wurden eingezogen.

Am Tag darauf erinnerten nur noch Markierungen von der Unfallaufnahme an das Unglück. Nach Angaben der Polizei waren insgesamt drei Kinder über die Strasse gerannt. Die anderen blieben unverletzt.

Strassenrennen eine Straftat

Raserei und illegale Strassenrennen gelten seit 2017 in Deutschland als Straftat und nicht mehr als Ordnungswidrigkeit. Nach dem Strafgesetzbuch wird das mit bis zu zwei Jahren Haft oder einer Geldstrafe geahndet.

Zwei Polizisten suchen auf einer abgesperrten Strasse an dem Unfallfahrzeug mit einer Taschenlampe nach weiteren Spuren. - dpa

In Berlin sorgte ein Fall aus dem Jahr 2016 für Schlagzeilen, bei dem ein Raser wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden war.

Er hatte sich mit einem anderen Mann in der Berliner Innenstadt ein Rennen geliefert. Bei der Kollision mit einem anderen Auto starb ein Rentner. Der Bundesgerichtshof hatte vor ein paar Wochen das Urteil bestätigt.