Viermal lebenslange Haft in Prozess gegen Leipziger Hells-Angels-Rocker
Rund drei Jahre nach den tödlichen Schüssen im Leipziger Rockermilieu sind vier Männer zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Landgericht verurteilt Angeklagte wegen gemeinschaftlichen Mordes.
Das Landgericht Leipzig sprach die Angeklagten im Alter zwischen 33 und 48 Jahren am Dienstag des gemeinschaftlichen Mordes, des versuchten Mordes in zwei Fällen und der gefährlichen Körperverletzung schuldig.
Der Prozess gegen die vier Hells-Angels-Mitglieder hatte im September 2017 unter erheblichen Sicherheitsvorkehrungen begonnen. Der 33-jährige Angeklagte hatte der Anklage zufolge im Juni 2016 in Leipzig auf Mitglieder einer rivalisierenden Rockergruppierung geschossen und dabei einen 27-Jährigen getötet. Zwei andere Männer wurden bei der Auseinandersetzung lebensgefährlich verletzt.
Das Gericht wertete die Tat als gemeinschaftlichen Mord, auch wenn die drei anderen Angeklagten nicht geschossen haben sollen, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Sie hatten gegen den Körper des am Boden liegenden Mannes getreten. Hintergrund seien Machtkämpfe zwischen den beiden Rockerklubs gewesen.
Auch die Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass die Beschuldigten bewusst die Konfrontation mit den gegnerischen United Tribuns Iron City Leipzig suchten, um sich für einen zuvor erfolgten Angriff auf eines ihrer Mitglieder zu rächen.