Wahl in Spanien: Sánchez schlägt sich diesmal bei TV-Duell besser
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat bei der letzten TV-Debatte vor der Wahl noch einmal um Stimmen geworben. Sein stärkster Konkurrent fehlte jedoch.
Das Wichtigste in Kürze
- Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat kurz vor der Wahl noch einmal für sich geworben.
- Sein in den Umfragen führender Herausforderer Feijóo war allerdings nicht dabei.
- Feijóo könnte mit den Rechtpopulisten eine Regierungskoalition bilden.
Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat sich wenige Tage vor der Neuwahl des spanischen Parlaments am Sonntag wacker geschlagen. Bei der letzten TV-Debatte vor den Wahlen gab er ein besseres Bild ab als vor zehn Tagen beim jüngsten Duell. Damals war das Duell gegen seinen stärksten Herausforderer Alberto Núñez Feijóo für Sanchez als klare Niederlage gewertet worden. Diesmal hatte der Kandidat der konservativen Volkspartei (PP) allerdings seine Teilnahme verweigert.
In den Umfragen liegt Herausforderer Feijóo in der Wählergunst deutlich vorn. Seine PP könnte demzufolge am Sonntag mit 34,5 Prozent stärkste Kraft werden. Die PSOE von Regierungschef Sánchez würde trotz einer relativ guten Wirtschaftslage bei 28 Prozent landen.
Konservative könnten mit Rechtspopulisten Koalition bilden
Beim TV-Duell dabei waren neben Sánchez auch Santiago Abascal von der rechtspopulistischen Vox und Yolanda Díaz vom linken Wahlbündnis Sumar. Die Vox könnte nach der Wahl Koalitionspartner der konservativen PP werden. Sie würde den Umfragen zufolge genau wie Sumar auf 13 Prozent der Stimmen kommen.
Sánchez griff Feijóo und Abascal bei der TV-Debatte direkt an. «Feijóo ist hier nicht erschienen, weil es ihm peinlich ist, zusammen mit Ihnen, Herr Abascal, aufzutreten», sagte der Sozialist. Einmal mehr wurde der tiefe Graben zwischen linken und rechten Kräften deutlich.
Sánchez wirft Abascal Trump-Methoden vor
Abascal machte nach Einschätzung spanischer Kommentatoren einen eher blassen Eindruck. Er wiederholte seine Wahlkampfslogans: Die Spanier seien unter der linken Regierung verarmt und müssten vor illegalen Immigranten und Kriminalität geschützt werden. Der Staat sei zudem beim Schutz von Minderheiten und der Umwelt viel zu weit gegangen.
Sánchez warf ihm vor, wie Ex-US-Präsident Donald Trump den Klimawandel zu leugnen. Díaz sagte, Abascal wolle Spanien gemeinsam mit Feijóo bei Arbeits- und Sozialrechten um 50 Jahre zurückwerfen.